Springe zum Inhalt

Er war ein alter Mann und er fischte allein in einem Boot im Golfstrom, und seit vierundachtzig Tagen hatte er keinen Fisch gefangen.

Jeden Tag kehrte er mit einem leeren Netz nach Hause zurück und musste seine Familie enttäuschen, die sich nach einem Fang sehnte. Ein großer Druck lastete auf ihm, als er am fünfundachtzigsten Tag zum Meer zurückkehrte.

Er löste den Knoten, der sein Schiff an den Steg festband und stieg in das Boot hinein. Nun packte er die Ruder und ruderte aufs Meer hinaus.

Die Luft roch nach Salz und frischer Wind peitschte dem alten Mann um die Ohren.

Er kam nur sehr langsam voran. Seine Stärke war mit der Zeit geschwunden.

Das Schiff schaukelte leicht in den Wellen und der alte Mann bereitete alles für den Fischfang vor. Er legte die Netze aus und nahm seine Angelrute in die Hand. Danach konnte er nur noch abwarten. Und so wartete er Stunden lang, bis er die Sonne untergehen sah und es Zeit war zurückzusegeln.

Auf dem Rückweg begann es nach kurzer Zeit zu regnen und die zerfransten Klamotten des Mannes wurden vollkommen durchnässt. Seine Frau, sein Sohn und dessen Ehefrau machten sich große Sorgen, als sie ihn so zittrig und durchnässt sahen. Sie machten ihm sofort einen Tee und brachten ihn ins Bett.

Das Gewitter wütete und die Familie fror die ganze Nacht hindurch.

Am nächsten Morgen konnte der alte Mann nicht hinaus auf das Meer fahren, um Fische zu fangen. Er hatte sich etwas eingefangen und musste nun die nächste Woche im Bett verweilen. Doch dies plagte ihn nur umso mehr. Wie sollte er einen Beitrag leisten können, wenn er nur in seinem Bett verblieb?

Schließlich beschloss er doch noch, hinaus zu segeln. Ohne auf die Bitten seines Sohnes zu achten, der ihm draußen im Garten begegnete, lief er zum Steg am Sandstrand, löste das Seil und setze sich in das Boot. Es ist meine Pflicht, flüsterte er immerzu vor sich hin. Es war ein bewölkter Tag. Die Sonne strahlte leicht zwischen den Wolken hervor und nur eine kleine Brise zog über das Land. Der alte Mann saß in seinem Boot und hoffte auf einen Fang. Doch auch diesmal schwand seine Hoffnung, Stunde um Stunde mehr. Er brachte es nicht über sich, seine Familie erneut zu enttäuschen. Ich bin zwar alt, aber nicht zu alt, um mitzuhelfen. Voller Überzeugung sprang er von seinem Boot in die Wellen hinein. Das salzige Wasser drang in seine Augen und seine Kleider zogen ihn nach unten, doch trotzdem er hielt Ausschau nach den Fischen.

Der alte Mann spürte, wie der Wasserdruck ihm zu schaffen machte, in seinen Ohre piepte es schrill, während er keinen einzigen Schwarm in greifbarer Nähe zu Gesicht bekam. Luft, ich brauche Luft!, schrie sein Gehirn. Da konnte es der Mann nicht weiter aushalten. Er strampelte wild mit den Beinen, um die Wasseroberfläche zu durchbrechen. Ein paar Sekunden später tauchte er auf und klammerte sich an sein Boot fest, das seine Fingerknochen heraustraten und weiß wurden. Mit großer Anstrengung kletterte er wieder in sein Boot. Vielleicht bin ich doch ein wenig zu alt, um tauchen zu gehen, dachte er.

Den Rest des Tages sah er aufs Meer hinaus und grübelte vor sich hin.

Noch in der selben Nacht kehrte er heim. Seine Frau stürzte ihm entgegen und schimpfte, wie leichtsinnig es doch sei krank hinaus zu fahren, um zu fischen. „Dir hätte weiß Gott was passieren können!“, warf sie ihm vor. Der alte Mann bemerkte, wie viel besorgter sie um ihn war als um den Fischfang. In dieser Nacht traf er den Entschluss, nicht mehr aufs Meer zu fahren, um zu Angeln, sondern um sich zu entspannen und gelassener und ruhiger zu werden. Seiner Familie wollte er anderweitig mit kleinen Gesten helfen. Doch vorerst würde er seinen Sohn den Fischfang lehren, auf das sein Wissen ihm eine Stütze sei.

Mein neuer Chauffeur, der Herr Opossum,

ist ein ganz besonderer Genosse.

Steig' ich ins Auto ein, oh Graus:

das Polster schaut durch den Stoff heraus.

Was ist denn in der Box auf dem Sitz?

Das sind die Mäusescheibchenchips.

 

Steigt der Herr Opossum ein,

wollen auch die Kinder rein.

20 sind es an der Zahl,

streiten sich bei der Sitzplatzwahl.

 

Endlich sind sie angeschnallt

(bzw. haben sich festgekrallt)

und machen einen Heidenlärm.

Den Papa scheint's nicht zu stör‘n.

 

Doch hebt Opossum da den Kopf

und sieht dort am Himmel den Milan;

er stellt sich an,

er stellt sich tot,

die Zunge ist rot.

Und fällt auf den Autohupknopf.

 

Hupend steht das Auto da,

da kommt die Polizei, tatütata,

und will den Führerschein sehen!

Ich denk': "Jetzt ist's um uns gescheh’n“

Opossum hat sich eingekriegt,

obgleich er noch auf dem Sitze liegt,

denn Polizei ist nicht sehr nett,

weil der Fahrschein, der ist weg.

 

Dies Treffen war nicht sehr erfreulich,

doch der Polizist,

der hatte einen Schwips.

Und nach einigen Lügen

(er ließ sich sehr leicht trügen)

ließ er uns geh‘n, zu unserer Freude.

 

Nun fahren wir endlich los, hurra!

Doch's nächste Problem, das ist schon da:

Die Kabel am Motor sind abgekaut,

damit ha‘m sich die Kinder einst selber betraut.

Zum Glück ist Papa klug genug

(der ist Maschinist vom 2. Beruf),

die Reparatur ändert alles hieran,

denn nun springt der Motor wieder an.

 

 

Los geht's, durch Flur und Wald,

die Kinder sind müd' und schlafen bald.

dann geht's auf Asphaltgebau;

doch bald stehn' wir im Autostau!

 

Eigentlich ist es doch gemütlich.

Naja, ich bin ja auch begnüglich.

Doch das Ganze hat 'nen Haken:

das Opossum will nicht warten!

 

Drum lenkt es trotz meiner Wehr

das Auto aus dem Straßenverkehr.

Wir holpern also querfeldein weiter;

die Kinder sind erwacht und sehr heiter.

 

Ich hab's kommen seh‘n, den platten Reifen,

Opossum braucht noch Zeit zum Begreifen.

Autohüfpen hat ihm Spaß gemacht,

hat Risiken wohl nicht bedacht.

 

Der Reifen wird notdürftig geflickt,

Das Ersatzrad ist daheim, verflixt.

Deshalb müssen wir nun heimwärts fahren,

zurück durch all die Gefahren.

 

Zum Glück kommen wir auf halbem Wege

zur Autowerkstatt von Herrn Kegel.

Herr Kegel wechselt uns das Rad,

denn er hat stets eins parat.

 

Opossum ist bester Ausflugsstimmung,

doch die Kinder bringen ihn zur Besinnung.

Die wollen nämlich trotzdem heim

und Papa lenkt schließlich ein.

 

Auf dem Weg nach Hause

geraten wir unter Regens Brause.

Scheibenwischer gehen nicht,

ebenso wenig das Scheinwerferlicht,

und weil es an den Scheiben rinnt,

es Opossum bald die Sicht wegnimmt.

 

Plötzlich geht es steil bergab,

es kracht, es spritzt, und wir sind nass.

Dann treiben wir also auf dem Fluss,

und weil Opossum beschäftigt sein muss,

schalt' ich den Deutschlandfunk ein.

Doch er wollt' lieber hr1.

 

Wir schimpfen und zanken fürchterlich

Bis Opossum aufs Gerät schlägt und spricht:

"Deutschlandfunk ist mir nicht gut genug!"

Doch leider ist das Radio nun kaputt.

 

Wir fahren weiter die Strömung hinunter;

auf einmal sind die Kinder ganz munter:

wir treiben zu aufs offene Meer,

da waren die Kleinen schon ewig nicht mehr.

 

Das Wasser hat leider viel zu viel Kraft,

zu wenden haben wir nicht mehr geschafft.

Wir treiben weit weit weg vom Land

wo mein Zuhause sich befand.

Und, zu allem Überfluss

die Sippe seekrank werden muss.

 

Nichts passiert für ein paar Stunden,

dann haben wir eine Insel gefunden!

Ein paar Bäume wachsen dort,

nichts andres gibt's an diesem Ort.

 

Gefangen bleiben wir für alle Tage,

deshalb kann ich dir nur raten:

Lass dich nie auf ein Opossum ein!

Wenn du es befolgst, würd' ich mich freu‘n.

Das Coronavirus

Originaldokument: Das Coronavirus_AzraHavvaGunay.docx

Vor 5 Jahren ist dieser Virus auf unserer Welt entstanden. Seit dem muss man
den Mundschutz mit Essen kaufen. Geld wirkt nichts. Menschen töten sich, um
Essen zu finden! Seit 4 Jahren sagen die Ärzte, dass sie ein Hilfsmittel gegen
das Coronavirus finden aber das haben sie noch nicht gefunden. Es gibt fast
niemand mehr der den Virus nicht hat. Eine von diesen bin ich. Ich habe den
Virus nicht. Es ist schwer Essen zu finden. Früher habe ich immer mein Essen
gekocht und danach etwas auf YouTube angeschaut aber jetzt habe ich kein
Wasser, um Essen zu kochen und auf YouTube habe ich schon alle Videos geguckt. Ich gucke jetzt nur
noch auf Nachrichten, ob etwas Neues mit dem Coronavirus ist. Manchmal kommen meine Freunde zu
uns aber bevor sie reinkommen, müssen sie sich testen, ob sie Infiziert sind oder nicht. Der Test dauert
ca. 1–2 Minuten. Wenn sie nicht infiziert sind können sie reinkommen. Alle können leider nicht rein, weil
die Bundeskanzlerin es so gesagt hat. Es dürfen nur 2 Personen ein Raum betreten. Wenn sie
reinkommen muss jeder von sich selber etwas mitbringen damit wir es essen können. Aber leider seit
einer Woche kommt niemand mehr denn einer meine Freunde hat Fieber, Kopfschmerzen, Niesen und
Husten . Ich wünschte, dies Virus wäre weg oder die Ärzte finden ein Hilfsmittel. Es ist besser, wenn sie
ein Hilfsmittel finden, weil manche Menschen sowie meine Eltern
und Geschwistern sind noch nicht tot aber infiziert. Egal ob
infiziert oder nicht bleib bitte zu Hause. Wenn ihr infiziert seid,
wollt ihr bestimmt niemand mehr anstecken und auch wenn ihr
es wollt tut es bitte nicht. Es gibt Menschen, die noch nicht
infiziert sind und es auch nicht wollen also bleib bitte zu Hause.

Als ich aufwache, ist die andere Seite des Bettes kalt.

Schnell schlage ich die Augen auf, in der stillen Hoffnung mein Gefühl habe mich getäuscht und in Wahrheit sei alles so wie immer und die kalte Hälfte warm. Während ich noch mit schweren Lidern blinzele, schleicht sich die Erkenntnis in meinen Kopf und flüstert mir Dinge zu, die ich nicht hören will:

„Es ist deine Schuld. Du hast nicht richtig aufgepasst. Das alles wäre nicht passiert, hättest du besser Acht gegeben…“

Das Herz bleiern, lasse ich die Beine über die Bettkante fallen. Mit einem dumpfen Schlag landen meine Füße auf dem Teppich. Ich erhebe mich und beginne das Haus zu durchsuchen; nur noch ein Fünkchen Hoffnung ist in mir.

Leere, wohin ich auch komme. Wie könnte es auch anders sein? Schwermütig lasse ich die Finger an der Wand entlanggleiten, die raue Tapete unter ihnen. Sehnsüchtig werfe ich einen Blick auf die verstaubten Familienfotos, auf denen noch alles in bester Ordnung war. Doch die diebische Zeit schlug ein wie eine Bombe und nichts war mehr an seinem Platz. Dinge verschwanden, und nicht nur Dinge, bis schließlich nichts mehr übrig war. Seither bin ich allein.

Nein. Noch bin ich nicht ganz allein, noch nicht. Trotz all der Ereignisse in vergangenen Tagen, ist mir Stella noch geblieben. Ich dachte immer, das könne mir nichts in der Welt nehmen.

Ich gehe aus der Haustür, um der Stille zu entfliehen; die Angst vor einer endgültigen Einsamkeit noch immer dicht auf den Fersen. Als ich die Stufen nach unten stolpere, trete ich ins Nichts. Ich strauchele. Beinahe falle ich. Klammere mich am Geländer fest, wie an einem Rettungsring.

Die Zeit reicht nicht, mich von dem Schreck zu erholen. Tick, tick, tick. Sie rennt. Fließt wie Sand durch meine Finger. Versickert wie Wasser im Grund.

Im Gemüsebeet finde ich sie nicht. Auch nicht hinter den Mülltonnen. „Weiter!“, zwinge ich mich. Mein Kopf will vorwärts, mein Herz will zerbrechen. In tausende Splitter. Bersten, explodieren und einfach aufgeben. Wo kann sie nur sein? Sie ist nicht hinter den Büschen. Nicht zwischen den Blumen.

Der Garten verschwimmt vor meinen Augen, ich spüre etwas Nasses auf meiner Wange. Meine Hände zittern, meine Knie wollen nachgeben. Ich kann nicht mehr weiter. Sinke auf den Boden. Bis auf mein Schluchzen ist noch immer nichts zu hören, doch die Stimmen in meinem Kopf drohen mein Trommelfell zu zerreißen. Ich versuche sie zu ersticken, die Tränen beiseitezuwischen, meine Beine zu zwingen, mich weiter zu tragen. Doch je mehr ich mich erheben will, desto stärker werde ich zu Boden gedrückt.

Bittersüß und salzig laufen Tränen über mein Gesicht. Tropfen auf meine Hände, wässern den Boden und verfangen sich in meinen Haaren. Ich kann mich nicht wehren, kann es nicht stoppen.

Da findet ein Geräusch seinen Weg durch die Stille aus Verzweiflung, die mich umgibt. Erst nur ganz leise. Dann immer lauter. Ich konzentriere mich. – Es ist ein Bellen. Durch den Schleier vor meinen Augen versuche ich auszumachen, woher es kommt. Da – eine Bewegung.

Das nächste, das ich spüre, ist eine kleine Zunge, die mein Dasein als Springbrunnen beenden will und versucht, die salzigen Tränen zu fangen. Doch ich weine weiter, immer weiter, vier Pfoten in meinem Schoß. Tränen der Erleichterung rinnen über meine Wangen. Sanft streiche ich über den Verband an einer der Pfoten; den Hinweis auf einen gebrochenen Knochen. Es scheint als wäre er verheilt.

Mein Herz steht still und schlägt gegen meine Rippen. Meine Freude ist unbeschreiblich groß. Die Tränen laufen nur so aus meinen Augen, tropfen in das Fell; auf die Nase um die ich so viel Angst hatte. „Stella“, schluchze ich und presse den kleinen Beagle an mich, als würde ich ihn nie mehr loslassen wollen. Und das will ich auch nicht.

„Willst du mit zu mir kommen? Wir könnten zusammen Mathe lernen.“, fragte mich meine beste Freundin Julia.

„Kann nicht. Du weißt doch, dass meine Eltern bis Samstag in Berlin sind.“, antwortete ich bedauernd.

,,Ja und? Umso besser, dann musst du nicht alleine zuhause sein.“, sagte Julia grinsend, total begeistert von ihrer eigenen Idee.

„Ich bin nicht alleine, ich habe dir doch erzählt, dass ich solange bei meiner Oma bleibe.“

„Stimmt, hast du mir ja erzählt.“ Sie ließ die Schultern hängen.

„Ich schreibe dir aber später noch, versprochen!“, schob ich hinterher, als ich ihren enttäuschten Gesichtsausdruck sah.

,,Na gut. Dann halt ein anderes Mal.“ Sie umarmte mich schnell und rannte dann zu ihrer Bahn, die schon gehalten hatte. Ich winkte Julia noch hinterher, mein Bus kam eh erst in 15 Minuten.

Langsam setzte ich meine Beine in Bewegung und lief zur Haltestelle. Ich steckte die Hände in die Taschen, heute war einer der kältesten Tage seit langem. Jedenfalls kam es mir so vor. Ich kuschelte mich in meinen dicken Schal, den Oma mir zum Geburtstag gestrickt hatte. Mir gefiel der Schal, weil er schön groß war. Außerdem schmiegte sich die weiche Wolle an meine Wangen, was ihn nicht nur zu einem tollen Versteck für mein Gesicht machte, sondern auch wirklich warm hielt.

Als ich um die Ecke bog, stand der Bus schon da. ,Hä, seit wann kommt der denn zu früh?´, fragte ich mich. ‚Ist ja eigentlich umso besser.‘

Ich hatte nämlich echt keine Lust, wie letztes Mal 20 Minuten in der Kälte auf den verspäteten Bus warten zu müssen.

Da ich meine Hände schon tief in meinen Taschen hatte, griffen meine Finger automatisch nach meiner Jahreskarte. Doch da war nichts. Meine Finger griffen ins Leere. Hektisch kramte ich weiter, mein Herzschlag wurde schneller. Ich warf einen Blick in meine Taschen, doch sehen konnte ich sie auch nicht. Da war nichts. Außer ein benutztes Taschentuch und meine FFP2-Maske.

Da fiel es mir ein. Meine Karte war in der anderen Jacke. Bei dem Regen am Morgen hatte ich mich für meine Regenjacke entschieden und das Ticket vergessen. Och nee! Wie konnte mir sowas Doofes passieren? Mann!

Aber es brachte nichts, sich aufzuregen. Das brachte meine Karte auch nicht dazu, zu mir zu fliegen. Jetzt musste ich mir ein Ticket kaufen. Beim Gedanken daran, mit dem grummeligen alten Busfahrer reden zu müssen, wurde mir übel. Konnte ich nicht einfach Schwarzfahren? Nein, würde ich erwischt werden, wäre es noch schlimmer. Wahrscheinlich würde mich auch noch die Polizei einsammeln, und mit ernsten Polizisten hatte ich noch weniger Lust zu reden.

Ich holte tief Luft, setzte schnell meine Maske auf, wickelte mir meinen großen Schal noch einmal um den Hals, und ging langsam die Stufen hoch. Ich starrte auf den Boden und mit leiser Stimme murmelte ich: ,,Eine Kinderfahrkarte bitte“ und versteckte mich noch ein bisschen tiefer in meinen Schal.

„Geht´ s noch leiser?“, fragte der alte Busfahrer gereizt. Erschrocken hob ich meinen Kopf. Mein Herz begann schneller zu schlagen und meine Hände wurden feucht.

„Hallo, ich rede mit dir.“, sagte er langsam und mit lauter Stimme. Ich schaute ihm kurz in die Augen, doch blickte gleich wieder nach unten und vergrub meine Hände noch etwas tiefer in meinen Taschen.

„Eine Kinderfahrkarte bitte.“, wiederholte ich diesmal etwas lauter und mit zitternder Stimme.

„Mädchen du musst lauter reden, ich verstehe dich nicht! Oder nimm die blöde Maske ab, wenn du nicht laut genug reden kannst!“, maulte er mich an. Ich zuckte zurück, mein Gesicht noch immer versteckt von meiner Maske und von meinem Schal.

„Hallo, geht es bitte etwas schneller? Du bist hier nicht die einzige im Bus!“, hörte ich eine weibliche Stimme hinter mir. Ich drehte mich langsam um und sah eine alte Dame, die sich auf ihren Stock stützte und mich genervt ansah.

„Tut mir leid.“, flüsterte ich und schob mich an ihr vorbei nach draußen. Mir war zum Heulen zumute.

An diesem Tag lief ich nach Hause.

Für besserse Leserlichkeit und Formatierung: Everything Different_Madhivadhana-Ramesh_ohne Preis

 

Everything Different
by Madhivadhana Ramesh (11 years old)

 

In the year 2031 scientists invented a real
time machine. There was a girl named
Christina. She was an adventurous girl. She
wanted to use the time machine to go to the
future.
One day she sneaked into the lab where they
kept the time machine. She was almost caught,
but luckily he was saved by a glass bottle that
fell and broke. It distracted the guard on
duty. Christina found the time machine and
tried to operate it, but she could not do it.

Then she found a manual and worked out what she had to do. She got into the
time machine and entered the time.
Only a few seconds later, she was in the year 3845. She looked around and
everything was different. She was astonished by the technology they had. She
wanted to find herself but she could not because she was dead by then. But
Christina was a spirited girl so she said to herself: “I am not dead yet so I
might as well enjoy this now.”
She wandered through the city with her open mouth. She saw robots and
people wearing exoskeleton. “I want an exoskeleton too”, Christina said to
herself. She asked some people where she could buy an exoskeleton. She knew
she was in Japan but she could not understand what they were saying. But she
could understand that they were not speaking Japanese.
So she went on exploring the city. She was tired and hungry and wanted to eat
something. Therefore, she went into a grocery store, took a cart and filled it
with a lot of things, but when she went to the counter she stopped, because no
one was paying with cash or card. They were paying with their hands. When it
was her turn, the lady, who was sitting at the counter, told her to show her
hand. But when she did, the lady at the counter asked her where her chip was.
Christina asked: “What chip?”.
The lady was surprised and called the police. After some standard questions,
the police took her to the police station; the policemen were robots. When she
was sitting in the police station, a young girl came. The girl showed the police a
kind of paper and then the police let Christina go. When the girl talked to
Christina, she knew her name. Christina was astonished that she obviously
knew her. The girl said that she was her grand-grand-grand-daughter. Her
name was Melina. She told her that she should go back because it was
dangerous to stay in the future for too long. Christina went back, astonished
and hungry. Years later, Christina told her children and grandchildren what
she had in the future. Everything had been so very different.

Everything different 

 

The news travelling worldwide: 

a virus we never heard of before 

remember the last time being outside? 

No, not anymore 

 

Learning strange terms, 

we never thought we needed, 

but here we are, wishing back the norms 

and living our lives on repeated 

 

Lockdowns and masks are well-known things, 

not travelling and visiting 

is cutting off our wings, 

so the most valuable rule is distancing 

 

Blaming others for the situation, 

but solidarity is what we need 

to prevent our earth from collapsing 

you have to start adapting, 

because the numbers took speed 

and always remember your last location 

 

Not only now, but forever 

this will strengthen our society 

and saying ‘Hate will never 

be my priority.’ 

 

Not being selfish, 

but reaching out to the helpless 

and acting like sisters and brothers, 

always supporting others 

 

Sharing new invented vaccines 

to make some progress, 

but somehow poor countries fighting the disease 

are still not able to have success 

 

Surviving a pandemic 

is a story we will tell our kids, 

a memory that remains epic 

and so many things the government forbids 

 

 

Imagine the whole world grounded 

and New York City not being crowded, 

you think it is impossible 

well, CoVid was unstoppable 

 

Having virtual classes and not seeing your friends, 

was one of many side effects. 

You thought this was the end? 

We all did, 

when just another wave hit, 

which was mutated 

 

We were taking control of something we weren't prepared, 

but tried to manage it because we all shared 

the same situation and prayers, 

today this is what scares 

 

But we stick together and wait 

till' there is an update 

telling us 'everything different' 

is over and now irrelevant. 

Everything different.

These days that’s everything anyone ever talks about.

That everything has changed, that they feel caged, when will this stage be over?

Like “Wow this past year has been crazy right?”

Or

“Isn’t it strange? Despite all our efforts more and more suicide might pass the green light at the crossroad”

Sure everything is different.

But is it?

Can women walk alone at night without checking their backs?

Without having to worry about the man in black waiting with a sack for the right time to attack?

Can we be truly free?

Not thinking about what others might think if we so much as blink the wrong way or obsessing over how much we weigh?

Because “Hey, don’t be a slut and wear that” or “I don’t think you’re healthy. Here, try this diet”

We have to explain to boys that no means no over and over again without them backing off.

Because when you say no you’re considered a bitch. How could you say no then? You don’t want to be that witch who turned them down, because then the whole town would know about it.

And how could you deal with that social rejection, when it becomes the reflection you see in the mirror.

Except that mirror starts talking back and it’s not nice.

It’s a backpack full of hurt and resentment and trauma so heavy it nearly gets every woman on hear knees crying and begging please that the weight would lift off her shoulders.

But who am I to say who has it the hardest?

I’m just a woman, right?

Everything different.

But can every person express themselves?

Can they be gay or Bi or Trans or even plain straight without judgement?

Without dirty looks on the street just for holding someone’s hand or kissing them on the cheek?

Everything different.

But can every human allow themselves not to be afraid?

Of people attacking them for the way they look? Can they be an open book when they have to check every nook for enemies before they speak the truth?

Can they trust their own country’s safety system?

When we’ve seen other nations turn on their own residents because they can’t shake off all the hate and insanity and cruelty from more than 100 years ago.

Because they don’t care that they have soul, a family, a name.

All they want is see that flame burning and still feel no shame.

Like

“Oh we were taught to hate your people, it’s not our fault”

Or

“Well if you didn’t want to get shot, why did you wear a hoody?”

Everything different.

So many people talking about this new stage and how they have a lot on their plate and how desperately they’re trying to find their soulmate.

But guess what?

Every 10 seconds a child dies of hunger.

1 in 3 women is sexually harassed or raped globally.

Over 300 people of color were shot by the American police in 2019 alone.

Everything different.

But is it?

Because I am wondering when everything will be different.

Alles Anders 

Das Alltagsleben ist        ein langes Einschlaflied. 

Die gleichen Tage sind es,        die wir wie Schafe zähln': 

Ein Tag gleicht dem nächsten,        das macht uns immer träger, 

bis wir, im Schlummer schon,        nur fern noch hörn' die Strophen. 

 

Doch unerwartet werden wir        von schiefen Noten aufgeweckt, 

Das Lied, das wir einst kannten,        erklingt in neuem Ton. 

So sind wir aus dem Schlaf geschreckt,        und stellen fest: alles anders. 

Was Teil des ewigen Liedes war,        ist nun anders, alles anders. 

 

Die Sonne scheint,        die Welt doch grau. 

Verträumt seh' ich        aus verleidetem Fenster, 

versuch verzweifelt,        mich zu erinnern, 

was vor Sommern        noch gewesen, 

wie mir das Eis        auf der Zunge zerschmolz, 

wie meine Freunde        sich noch mit mir trafen, 

was die Worte waren der Strophen,        bevor der neue Teil brach an. 

 

Der Lehrer spricht,        tat er es auch einst        gegen die redenden Schüler an, 

versucht er nun,        man glaubte es kaum,        die Stille zu übertönen. 

Elend gerahmt geht der Unterricht;        wie eine Fremdsprache üben wir:         "Inzidenzwert!  Mutationsgebiet!" 

und lernen die Worte von dieser Strophe. 

Übereinander liegen die Seiten,        im verhassten Viereck         wie auf dem Schreibtisch, 

sodass ich denke, flehentlich:        Wann kann ich wieder zur Schule gehn?        Einst war dieser  Wunsch absurd. 

 

Doch endlich, dann,       zum Abend hin, 

das Chaos wird        nun abgelöst 

von täglichen Versen        der Tagesschau, 

wo sie immer         das Selbe sagen. 

Doch ihr Gedudel        macht uns müde, 

unter dunkler        Musik versinken 

wir in düsteren Traum,        in schleichenden Schlaf. 

 

Sagte ich etwa:        alles anders? 

Die Tage sind nun        elendig gleich, 

gleicher noch        als vor dem Wandel, 

und in Albtraum verfallend        wünschen wir, 

dass das traurige Lied        wieder fröhlich wird. 

 

Da siechen wir nun        erschöpft vor uns hin, 

denn was uns Mensch macht,        ward uns genommen. 

Und trotzdem sind wir        noch immer Mensch, 

das hat sich nicht geändert. 

Es ist nicht alles anders. 

Ich bin Draußen, in einem Park, lache mit den Menschen, die mir wichtig sind. Ich fühle mich unbeschwert, fast schon unantastbar. Ich verfolge Ziele und habe Wünsche. Ich fühle alles, was um mich herum geschieht. Ich bin lebendig, aber plötzlich ist alles anders, alles ist Weg. Ich bin in einer neuen Welt, einer Welt die verkehrt ist und mir angst macht. 

Ich starre nachts aus dem Fenster, und stelle mir immer vor wie die Zeit an mir vorbeizieht. In einem Moment erblicke ich die Sonne, wie sie den Tieren kraft und der Natur Farbe schenkt, alles lebt bis es auf einmal alles verblast. Ich blinzle, was ist passiert. Ich liege in meinem Bett. Meine Füße frieren.  Als ich sie sanft aneinander reibe, schwimmt eine vage Erinnerung an die Oberfläche meines Bewusstseins. Ich lächle ohne ein Gefühl zu verspüren, ohne zu wissen wieso. 

Ich versuche mich an meine Vergangenheit erinnern. Wie war es damals? Als ob es schon Ewigkeiten her sei. Etwas hat sich um meine Seele gelegt, ihr alle Farben entzogen und meinen Gefühlen die Lautstärke abgedreht. Ich weiß nicht mehr was es bedeutet zu leben. Ich versuche mich über kleine Dinge zu freuen, wie einen warmen Kakao zu trinken, aber die Stimmen in meinem Kopf flüstern mir zu, dass alles sinnlos sei. Ich bin wie betäubt und erlebe alles aus der dritten Perspektive, es ist komisch mir selbst zu zuschauen, aber jeder einzelne Moment verblasst. 

 Manchmal ist es in mir so still, einfach nichts mehr. Nicht mal Leere. Ich kann mich selbst nicht spüren. Wie eine leere Hülle, eines Schmetterlings, der sich aus seinem Kokon befreit, in die Freiheit fliegt, und ihn in der Dunkelheit zurücklässt. Die Zeit zieht an mir vorbei, als fiel ich aus ihr heraus. Ich glaube nicht mal, dass sie mich vermisst. Ich existiere, ohne einen Wunsch außer mich selbst verschwinden zulassen.  Alles ist taub. Gefangen.  

Eines Abends ging ich ins Bad, wie immer war es dunkel, etwas funkelte. Eine klinge, ich starrte sie einfach an, während das Wasser weiter meinen Nacken herunterfloss. Ich sollte aufstehen, das Licht anmachen mich abtrocknen und schlafen, ich schaffe es nicht. Ich nahm die klinge in die Hand. Ich weiß nicht wer ich bin und will nicht so sein. Ich zog die schöne, scharfe Klinge über meine nasse Haut. Das Gefühl, unbeschreiblich. Es versetzt mich zurück in die Realität, als sei ich die ganze Zeit Unterwasser gefangen gewesen. Ich kann wieder aufatmen. Ich fühle mich befreit.  Es blutet und ich Lebe. Die Stimmen in meinem Kopf verlangen nun jeden Tag nach Schmerz. Ich will leben, aber der Schmerz ist eine Sucht, ein unersättliches Verlangen. 

 Ich schließe meine Augen, warte darauf, dass der schöne Schlaf mich erlöst, aber meine Gedanken, sie hören nicht auf, sie sind einfach zu laut. Zu laut für meinen Kopf. Es ist wie ein Universum, was jeden Moment droht zu implodieren. Ich will wieder weinen können und glücklich sein, dass die Welt ein Sinn ergibt. Der Schmerz gibt mir, nur für einen kleinen Augenblick, das Gefühl wieder lebendig zu sein.  Doch die Welt tut das nicht. Sie ergibt keinen Sinn. Auf jeden Tag folgt ein noch elendiger. Wir Menschen sind alle der Schlinge des Universums, der Gesellschaft ausgesetzt, trotzdem verstehe ich nichts. Mein Kopf ist zu voll, zu voll um zu denken, um zu verstehen. Warum habe ich ein Bewusstsein, wenn ich eh nur in ihm gefangen bin? 

Ich werde gefragt wie die Schule war. Ich überlege, erinnere mich kaum. Stumm fließt jeder Tag an mir vorbei, ein endloser Wirbel, ein schwarzer Schatten, der mich verfolgt. Immer sind es dieselben Gespräche, dieselben bösen Gedanken. Wann ist es endlich vorbei?  Ich fühle mich aufbrausend und im nächsten Moment leise, unberechenbar eben. Meine Gedankengänge, das reinste Chaos, komplett durcheinander. Keiner schenkt mir Aufmerksamkeit, ich bin alleine. Ich werde nur dumm angestarrt und es ist nicht mal frustrierend. Es ist alles gleichgültig. Egal was ich für die Menschen tue, keiner weiß es Wert zu schätzen. Ich bin ein nichts, ein niemand. Werde ich jemals akzeptiert? Kann ich mich jemals wieder besser fühlen? 

 Ich sehe wie sich ein man morgens auf dem Weg zur Schule aus einem Hochhaus stürzt. Ich schaue mir seinen leblosen, entstellten Körper an. Ich spüre nichts, wie ein krankhaft gestörter starre ich ihn an, dringe in seine Seele ein. Er schrie nicht, als er sprang. War er glücklich, als er starb?  Ist der Tod die Erlösung, um ewig frei zu sein? Ist es das, wonach ich mich sehne? 

Ich rede nur noch mit mir selbst, jedes Lachen ist gestellt, es soll nicht auffallen. Ich funktioniere, das  einzige was zählt. Alles nur gespielt, alles nur falsch. 7 Milliarden Leben wandeln auf Erden, also wie besonders kann meins schon werden?  Keiner hat mich gefragt, ob ich geboren werden will, weder Ziele noch Wünsche. Warum? Ich denke nach, streiche über meine rauen Finger. Sind sie noch da, wo ich bin? Depression ist wie eine unheilbringende Wolke, die einen verschling, die einem alles raubt. Sie verfolgt einen, bis man verschwindet. Sie trübt meinen Tag, lässt ihn in Dunkelheit hüllen. Depression kann durch Schmerz für einen kurzen Moment verdrängt werden, doch sie ist leider zuverlässig und kehrt immer wieder zurück.