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Janis Kerim – Der Schatz der weiten Wüste Gobi

Wir schreiben das Jahr 300 nach Christus in der Wüste Gobi. In der Oase von Mohamed und seinem Großvater beginnt die Geschichte. Mohamed ist ein eher kleinerer Junge mit sehr dunklen Haaren. Er hilft oft seinem Großvater bei dem Verkauf von Kamelen, die sie besitzen. Das macht ihm sehr viel Spaß, weil er dann das Verkaufen für die große weite Welt übte, wie sein Großvater zu sagen pflegte. Er durfte die Kamele auch füttern und reiten.

Sein Lieblingskamel hieß Kadu. Sie standen sich sehr nahe. Wenn er dann doch mal für die Schule ins Nachbardorf reiten musste, ritt er immer auf Kadu, der ihm sehr treu war.

Eines Tages ging er ins benachbarte Dorf, um die Schule zu besuchen. Dort überquerte er den Marktplatz und sah eine Menschenmenge, die einen merkwürdig gekleideten Mann umringte. Auf dem naheliegenden Schild stand „Prüfung für mutige Wüstenführer“. „Treffpunkt vor Sonnenuntergang hier auf dem Marktplatz“. Mohamed war begeistert und wollte sofort mitmachen, da er sich gut in der Wüste Gobi auskannte und da er seinem Großvater den Wunsch erfüllen wollte. Er beschloss nach der Schule wieder zum Marktplatz zu gehen, um sich anzumelden.

In der Schule angekommen konnte er sich den ganzen Tag nicht auf den Unterricht konzentrieren, weil er sich vorstellte, wie die Prüfung aussehen würde, die er unbedingt bestehen wollte.

Als die Schule dann endlich zu Ende war, freute sich Mohamed auf die Prüfung und rannte zu Kadu. Er gab ihm noch schnell etwas zu essen und zu trinken. Danach sprintete er los, um rechtzeitig am Treffpunkt anzukommen. Am Treffpunkt standen schon viele andere Kamelführer, die ihm bekannt vorkamen. Der Veranstalter der Prüfung war der merkwürdig gekleidete Mann, den Mohamed noch nie zuvor gesehen hatte. Dieser Mann nannte sich einen echten Abenteurer und sagte, dass er noch einen mutigen Kamelführer für seine Reise benötigte. Er versprach eine hohe Belohnung, für denjenigen, der die Prüfung bestand und mit ihm durch die Wüste Gobi ziehen würde, um den legendären Schatz der Wüste zu finden.

Die Prüfung bestand darin ein wildes Kamel zu zähmen. Jeder hatte 3 Versuche. Die ersten 2 Versuche gingen bei jedem daneben. Entweder wurden sie vom Kamel heruntergeworfen oder sie schafften es einfach nicht, das Kamel ruhig zu halten. Mohamed überlegte, wie er das Kamel zähmen konnte. Mit roher Gewalt und Stärke konnte man es nicht zähmen, aber vielleicht mit ein bisschen Intelligenz. Also holte er aus seiner Kamelfelltasche seinen letzten Apfel heraus und gab ihm dem Kamel. Es beruhigte sich und aß den Apfel ganz auf. Nun konnte sich Mohamed dem Kamel nähern, es streicheln und unter seine Kontrolle bringen. Somit zähmte er das Kamel und bestand die Prüfung.
Erst wunderte sich der Abenteurer über einen so kleinen Jungen, der ein sehr wildes Kamel gezähmt hatte. Doch dann war sich der Abenteurer in seiner Wahl sicher und gab Mohamed die halbe Belohnung. Der Abenteurer namens Nick sagte zu Mohamed, dass er die andere Hälfte der Belohnung später bekommen würde. Nick setze Mohamed auch in Kenntnis, dass sie sich am Stadttor vor Morgengrauen treffen würden. Es war schon spät geworden, als Mohamed Kadu losband und nach Hause zu seinem Großvater ritt. Zu Hause angekommen fragte er seinen Großvater, ob er mit dem Abenteurer aufbrechen durfte, doch sein Großvater erlaubte es nicht. Also versteckte er die Belohnung in seinem Kopfkissen und schlief ein. Am nächsten Tag schlich er in aller Frühe mit Kadu zum Stadttor.

Das Abenteuer in der großen weiten Wüste konnte beginnen.

Als er fast 100 m vom Stadttor entfernt war, sah er schon den winkenden Abenteurer. Also ritt Mohamed noch schneller vor Freude. Als er bei Nick ankam zeigte er ihm eine Karte, wo der Schatz sich befinden könnte. Mohamed kam die Stelle bekannt vor und er dachte, dass er den ungefährlichsten Weg kannte. Also zogen sie los in Richtung Süden.

Derweil wachte sein Großvater auf und wollte Mohamed wecken, doch sein Bett war leer. Er suchte in der ganzen Hütte. Sie besaßen nicht viel, daher konnte er nur weg sein, um den Wunsch seines Großvaters zu erfüllen. Das begriff sein Großvater sehr schnell und organisierte eine Suche mit Bekannten von Mohamed.

Mohamed und Nick ritten weiter bis sie an einem merkwürdig geformten Felsen ankamen. Auf Nicks Karte war dieser Fesen abgebildet und darunter stand ein kleiner Text in alter Handschrift:

Dem Auge du nicht trauen darfst, sondern dem Finger du folgen musst“

Mit diesem Text konnte man aus dem geformten Stein ein kleines Augenlid erblicken, doch auf der rechten Seite war ein kleiner Finger abgebildet, der nach Westen zeigte. Fortan liefen sie Richtung Westen.

In der Zwischenzeit suchte sein Großvater und die anderen vergeblich: in der Schule, auf dem Hof, bei den Kamelställen und seinem Lieblingsplatz dem abgelegenen Baumstamm, der recht hohl war. Bis schließlich ein anderer kleiner Junge bemerkte, dass auch der Abenteurer verschwunden war. Da dämmerte es dem Großvater. Mohamed hatte ihn gefragt, ob er mit dem Abenteurer auf die Suche des Schatzes gehen durfte. Also entschied sich der Großvater kurzerhand den beiden „Abenteurern“ zu folgen.

Die Abenteurer waren mittlerweile an einer Höhle angekommen, vor der ein Rätsel stand. Auf dem Boden lagen viele kleine und große Tafeln aus Wüstenstein in denen mehrere Symbole und Zeichen eingemeißelt waren. Mohamed und Nick überlegten, wie sie das Rätsel lösen sollten. Nick sah auf seine Karte und bemerkte noch einen kleinen Text, der unter der eingezeichneten Höhle stand.
Er las in laut vor: „Um den Schatz zu erlangen, du die 4 Schätze der Wüste erkennen sollst“.

Mohamed bekam einmal von seinem Großvater gesagt, dass die 4 Schätze der Wüste die wichtigsten Sachen der Wüstensiedler seien“. Also nannte er ihm einen der 4 Schätze – das KAMEL. Was er auch noch zu Ohren bekam, dass die anderen drei Schätze jederzeit zu erblicken waren. So schaute sich Mohamed um und erkannte die Lösung. Die anderen drei Schätze waren: die SONNE oder der MOND, das WASSER und der SAND.
Also schob er die Steintafeln so in die Reihe, dass als erstes der Sand zu sehen war, dann die Sonne oder der Mond, dann das Wasser und zum Schluss die Kamele. Was dann passierte hätte sich keiner vorstellen können.

Der schwere Höhleneingang schob sich auf und was sie dann sahen, war erstaunlich und wunderschön.
Goldmünzen, wohin man sah, glitzerten in den Augen der Abenteurer. Mohamed konnte es kaum fassen, er hatte den Schatz der Wüste gefunden. Nick ging als erstes in die Höhle hinein, kramte zwei große Beutel aus seiner Tasche. Er füllte beide und gab einen Mohamed. Er sagte zu ihm, dass ist die andere Hälfte der Belohnung und er hätte seine Aufgabe sehr gut erledigt.


Plötzlich hörte er hinter sich Rufe. Als er sich umdrehte erblickte er seinen Großvater. Er freute sich so ihn zu sehen und stellte den Beutel ab. Er rannte zu seinem Großvater und umarmte ihn, der das erwiderte. Später ritt er dann mit seinem Großvater und Nick in sein Wüstendorf. Dort konnte er dann den Wunsch seines Großvaters erfüllen:
Eine größere Kamelfarm mit größerer Hütte und Garten. Die jetzige Farm und Hütte hätten sie schon bald verkaufen müssen. Dadurch konnte sein Großvater ihm eine bessere Zukunft ermöglichen. So konnte Mohamed einen Teil der großen weiten Welt bereisen und dann wieder zurück in sein geliebtes Wüstendorf zurückkehren, zu seinem Großvater und seinem Lieblingskamel Kadu.

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