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Morgen.
Wie oft hat man es schon gesagt,
das Wort nicht hinterfragt?

Bis Morgen.
Ein Zeitpunkt, ein Treffen, ein Termin.
Wir sehen uns morgen.

Morgen,
wenn ein neuer Tag anbricht,
der Himmel in bunten Farben verspricht,
dass dieser Tag gut wird.
Dass „Morgen“ die Zukunft ist,
das Kommende.

Morgen.
Der Anbruch einer neuen Zeit,
die von Sorgen befreit oder
die einen unter Sorgen begräbt.

Morgen.
Die Vorstellung kann einem die Kehle zudrücken,
unerträglich sein, allgegenwärtig.
Oder das Ende des Tunnels schmücken.

Morgen.
Ein Lichtblick, oder die Tür, die vor einem zuschlägt?
Und ist unser „Heute“ nicht ein Blick durchs Schlüsselloch ebendieser Tür?
Ein Blick ins Morgen?
Ein Blick voll Hoffnung oder verschleiert von Sorgen?

Morgen.
Anfang oder Ende?

©2018 SchreibKunst-Blog/ Amelie Bellartz (8a)

Mia betritt schüchtern den Klassenraum. Sie setzt sich auf den einzig freien Stuhl, ganz vorne, direkt vor der Lehrerin. Hinter sich hört sie leises Geflüster, hier und dort ein leises „Streberin“.

Die Lehrerin teilt Arbeitsblätter aus. Kennlernbögen - gleich stürzt sich eine Horde von Mädchen auf sie, und sie stellen Ihr all die Fragen auf dem Arbeitsbogen. Doch die Antwort interessiert niemand - sie selbst kommt nicht zu Wort. Am Ende ist sie die einzige die nichts auf ihrem Blatt stehen hat.

So hat sie sich ihren ersten Schultag nicht vorgestellt.

Wehmütig erinnert sie sich an Zuhause. An ihre beste Freundin, und wie sie zusammen geweint hatten, als ihre Eltern entschlossen hatten nach Deutschland zu gehen - zurück in das Heimatland ihrer Mutter. Ein Land, in dem Mia selbst vor langer Zeit und auch nur ein Jahr gelebt hat, ein fremdes Land. Damals waren sie hiergeblieben, weil ihre Mutter krank wurde, und sie nicht zurückkonnten. Dieses Mal sind sie gekommen, um Arbeit zu finden. Wie sich die Kinder dabei fühlen, war vollkommen egal.

Traurig geht Mia in die Pause. Ein paar Jungs aus ihrer Klasse kommt auf sie zu, und als sie schüchtern „Guten Tag“ sagt, rufen die Jungen: „Guten Tag! Sie hat Guten Tag gesagt!“ „Morsche heißt das, vielleicht auch Moin!“. „Guten Tag! Die redet ja wie Astrid Lindgren!“ „Hey, Mädchen, kannste etwa kein Deutsch?“ „Ohh, jetzt ist sie beleidigt“ die Jungs gehen lachend weiter.

„Sind mir doch egal“, murmelt Mia leise, „und was haben sie gesagt? Morsche? Ernsthaft?“ ärgerlich geht sie weiter. Bald merkt sie, dass sie ganz allein auf dem Schulhof ist.

Mia wundert sich, wo alle Kinder sind ...weiterlesen "Morsche, Moin, Hä?"

Wir schreiben das Jahr 2049.In den letzten zehn Jahren wurde die Erde von Katastrophen heimgesucht und es gibt immer mehr Menschen, die wegen Krieg, Dürren, Fluten und dergleichen in schrecklicher Not sind. Morgen wird eine wichtige wissenschaftliche Konferenz zur Lösung dieser Probleme in Berlin stattfinden, die große Auswirkungen auf die Entwicklung der Menschheit haben könnte. Aus jedem Land werden die genialsten Wissenschaftler erscheinen. Ihr Ziel wird es sein durch Zusammenarbeit neue Ideen und Forschungserkenntnisse zur Bekämpfung der Krisen zu sammeln. Mit dabei ist auch eine sehr junge Forscherin, Dr. Marina Schall.

Marina Schall ist eine sehr engagierte Wissenschaftlerin und ist daher eine der Personen die Deutschland bei der Konferenz repräsentieren darf. Sie zeigte schon in ihrer Jugend großes Interesse an komplizierten Erfindungen aller Art und fiel immer durch großen Ideenreichtum auf. Sie wurde sehr erfolgreich. Vor einigen Jahren war ihr der Durchbruch gelungen, als sie mit ein paar anderen Wissenschaftlern aus anderen Ländern einen Teleporter erfand. Er wird nun an katastrophengefährdeten Orten eingesetzt um Menschen bei Gefahr in Sicherheit zu bringen.

An dem Tag vor der Konferenz reiste Marina nach Berlin. Sie war müde von ihren Forschungen, die sie teilweise tagelang wach gehalten hatten. Enttäuscht musste sie am Ende jedoch registrieren, dass all dies nichts nützte. Es war als fehlte der Wissenschaft ein kleiner Teil ohne den sie nicht vorankommen konnte. Es frustrierte sie über alle Maßen.

Es war tiefe Nacht, ungefähr zwei Uhr, als sie durch einen einsamen Park zu ihrem Hotel gehen wollte, als etwas Seltsames passierte. Langsam sah sie ein blendendes, grelles Licht die Wolken am Himmel erleuchten. Alle ihre Instinkte rieten ihr wegzulaufen, sich zu verstecken oder Hilfe zu holen. Doch ihr neugieriger Forschergeist übernahm die Führung, sodass sie unsicher zitternd stehen blieb. Das Licht wurde größer und nun erkannte sie eine runde Form. Daraufhin sah sie schnell blinkende gelbe und rote Lämpchen an den Seiten des jetzt riesenhaften Luftgefährtes blinken. Erstaunt erkannte sie was sie da beobachtete. Bei früheren Expeditionen hatten sie schon genug finden können um sich ein klares Bild davon zumachen. Jedoch übertraf das echte Transportmittel alle ihre Vorstellungen. Denn dieses wundersame Gefährt schien ein Ufo zu sein!

Plötzlich erschauderte sie und fühlte kurz darauf eine tiefe Schwärze in sich aufsteigen. Sie ließ ihre Tasche fallen, schwankte und fiel um. Das Letzte was sie spürte waren Hände, die sie in Richtung des Ufos trugen. Dann tauchte sie in eine tiefe Dunkelheit ein.

Marina schlug die Augen auf. Sie fühlte sich sehr wohl, gähnte und fragte sich verwundert, was mit ihr geschehen war.Plötzlich stürmten alle Ereignisse des Abends auf sie ein. Ruckartig setzte sie sich auf und sah sich um. Sie lag auf einem beigefarbenen Sofa in einem karg eingerichteten Raum, in der nur noch eine kleine Kommode und ein Tisch mit Stühlen waren. Sie stand auf und ging auf eine niedrige Tür zu, hinter der sich ein kleines, bequem eingerichtetes Badezimmer befand. Als Nächstes kam sie an ein großes Fenster, das durch hellgrüne Vorhänge verborgen war. Sie riss ihn zur Seite und blickte verblüfft auf die Landschaft, die sich ihr bot: Eine grüne Wiese erstreckte sich vor ihr und nur vereinzelt waren merkwürdig geformte silberne Häuser zu sehen. Dahinter bemerkte sie einen Wald mit Baumarten, die sie noch nie zuvor gesehen hatte. Außerdem glaubte sie den Blick auf einen Bach erhaschen zu können. Geschockt fragte sie sich, wo sie wohl sei und warum man sie entführt hatte. War sie auf einem anderen Planeten? Wer waren die Entführer? Wollten sie ihr Böses? ,,Nein!´´ ,beruhigte sie sich, ,,wenn sie mir irgendetwas hätten antun wollen, dann hätten sie das gleich gemacht und nicht am nächsten Tag.´´ Als sie sich umdrehte, wurde sie jedoch wieder erschreckt. Vor ihr lag plötzlich ein üppiges Frühstück auf dem Tisch. Sie war sich ganz sicher, niemanden gehört oder gesehen zu haben. Wie war so etwas möglich? Verwirrt inspizierte sie das Mahl. Sie kannte die Speisen. Nur einige dreieckige bunte Früchte hatte sie noch nie gesehen. Marina spürte einen stechenden Hunger, sie hatte seit dem letzten Morgen nichts mehr gegessen. Also entschloss sie sich das Frühstück anzurühren.

Nachdem sie den schlimmsten Hunger beseitigt hatte, ging sie vorsichtig auf die letzte Tür, die sie noch nicht inspiziert hatte, zu. Diese Tür musste theoretisch hinausführen. Mit der Erwartung, dass sie geschlossen sein würde, drückte sie beherzt auf die Klinke. Zu ihrer Überraschung öffnete sich die Tür lautlos. Gespannt und ein bisschen ängstlich lugte sie durch einen schmalen Spalt heraus auf ein geräumiges Zimmer, das wie eine Stube eingerichtet war. Auf einer Couch saßen eine Frau, deren Aussehen ihr irgendwie bekannt vorkam, und ein Mann und unterhielten sich. Über was, konnte Marina allerdings nicht verstehen, denn sobald sie sie gesehen hatte, verstummten die beiden und sahen auf als hätten sie ihre Blicke gespürt.

Für einen Moment war Marina unsicher, was sie tun sollte. Doch dann fühlte sie heiße Wellen der Wut durch sie hindurch strömen. Diese Empfindung gab ihr allen Mut den sie brauchte. Sich mühsam kontrollierend trat sie auf die beiden Personen zu, die gerade Luft holten um etwas zu sagen, doch Marina fing sofort an, mit vor Wut unterdrückter Stimme, zu sprechen: ,,Ich möchte sofort wissen, was hier los ist. Wie kommen Sie dazu, mich zu entführen? Was wollen Sie von mir?´´ Mit schriller Stimme, in die sich leise Verzweiflung schlich, ergänzte sie: ,,Ich verlange, dass Sie mich wieder freilassen und mir erklären, was das hier soll!´´ Die Frau trat einen Schritt auf sie zu und machte eine beruhigende Geste, doch Marina wich zurück. Was erwarteten diese Leute? Dass sie mit ihnen an den Tisch gehen und Kaffee trinken würde? Schaudernd dachte sie an das Gefährt, dass vermeintlich ein Ufo gewesen war. Wenn dem so war, hatte sie es hier vielleicht mit Außerirdischen zu tun. Nun sprach der Mann zu ihr: ,,Bitte, lassen Sie es uns erklären. Wir bedauern die unbequemen und erschreckenden Umstände mit denen Sie hierher gebracht wurden. Wenn Sie uns aber zuhören würden, könnten wir Ihnen für alles unsere Gründe erklären, Dr. Schall. Lassen Sie mich Ihnen bitte zuerst ein paar Fragen stellen. Sie sind doch zu diese Konferenz gegen Krisen in Berlin eingeladen worden, oder? Und -´´ ,,Wie kommen Sie dazu mir Fragen zu stellen? Und ja, ich war zu der Konferenz eingeladen, bis Sie dafür sorgten, dass ich sie verpasste! So, jetzt bin ich dran. Woher kennen Sie meinen Namen? Wo bin ich hier? Wer sind Sie? Warum haben Sie mich hierher gebracht und wann lassen Sie mich endlich gehen? Was wollen Sie von mir? Wieso habe ich ein Ufo gesehen? Sind wir auf einem anderen Planeten? Ist Ihnen -´´ ,,Warten Sie´´ ,mischte sich nun die Frau in unser Gespräch ein, ,,wir erzählen Ihnen jetzt alles. Bitte setzen Sie sich.´´ Sie wies auf einen Stuhl und setzte sich mir gegenüber. ,,Okay, mein Name ist Kim Wolkner und das ist mein Arbeitskollege Theodor Silb. Wir arbeiten bei der internationalen Raum-Zeit-Zentrale als Forscher zum Thema Wissenschaft der Vergangenheit. Wir beschäftigen uns damit, dass die Zeit nicht verrückt, sodass alles seinen Lauf nimmt. Und bevor Sie fragen, dieses ,,Ufo´´ nennen wir ,,Zeittransfermaschine 3080´´. Denn das ist dass Jahr indem wir uns befinden, Jahr 3080. Frau Schall, sie befinden sich immer noch auf der Erde, nur 131 Jahre später.´´,,Aber wie ist das möglich? Ich brauche Beweise!´´ unterbrach Marina sie interessiert, aber ungläubig. ,,Reicht Ihnen die Maschine, die sie sahen denn nicht? Außerdem werden wir Ihnen später viel mehr zeigen.´´ ,,Wir glauben, dass die Ufos von Außerirdischen sind´´,erklärte Marina nun nachdenklich, ,,Wieso haben Sie sich uns dann nicht offenbart. Ich bin mir sicher, Sie könnten uns sehr viel unterstützen.´´ Nun nahm Herr Silb wieder das Gespräch auf: ,,Wir konnten uns Ihnen nicht offenbaren, da davon nichts in unserer Geschichte verzeichnet ist.´´ ,,Ich verstehe. Es könnte große Auswirkungen auf die Zukunft bzw. Ihre Gegenwart haben, nicht wahr?´´ ,,Genau! Und das bringt uns auf den Grund, weshalb wir Sie hierher gebracht haben.Sie müssen der Menschheit helfen. Wir beobachten euch und wissen das ihr viele ungelöste Probleme in Wissenschafts- und Krisenbereichen habt. Deshalb möchten wir dir das hier mitgeben.´´ Mit diesen Worten nahm er ein kleines Kästchen heraus und überreichte es Marina. Die betrachtete es interessiert und fragte danach mit schmalen Augen:,,Was ist das? Ich kenne diese Chemikalie in der Box nicht.´´ Frau Wolkner nickte: ,,Das sollten Sie auch nicht. Stellen Sie keine Fragen mehr darüber, wir dürfen Ihnen nur sagen, dass sie beim Erforschen alles Notwendige erfahren werden um viele Probleme zu lösen. Weswegen denken Sie, sieht es bei uns so friedlich aus?´´ Marina spürte Freude, aber auch die Last der Verantwortung in sich. Sie hatte so viel geforscht, ohne ein Ergebnis, dass sie beinahe aufgegeben hätte. Und nun saß sie hier in der Zukunft und hielt in ihren Armen wahrscheinlich die Rettung der Menschheit. Ehrfurchtsvoll und mit einem Schimmern ihres alten Forschergeists in den Augen antwortete sie: ,,Ich verspreche es sicher zu dem Kongress zu nehmen.´´ Denn eines war ihr klar: Mit einer Zeitmaschine würde sie in jedem Fall rechtzeitig ankommen. ,,Okay´´, meinte Herr Silb,"dann sollten wir uns nun auf den Weg zum Flugplatz machen. Wir haben uns extra diese Hütte ausgesucht um Ihnen alles zu erzählen. Diese Mission ist zwar geheim, aber wir wollten trotzdem sichergehen, dass Sie nicht plötzlich einen Journalisten unter Ihrem Fenster treffen, der ganz wild darauf ist einen Menschen aus der Vergangenheit zu filmen. Ich sehe Sie haben schon alle Ihre Sachen bei sich, wir sind auch schon bereit. Wir nehmen den Teleporter.´´ Erstaunt sah Marina ihn an. ,,Ihr benutzt ihn immer noch?´´ ,,Natürlich wurde das Modell schon tausendfach ausgebessert, aber Ihre Erfindung hat sich als sehr nützlich erwiesen.´´ ,erzählte er augenzwinkernd

Der Teleporter befand sich in einem kleinen Raum. Marina bemerkte sofort hier und da kleine Veränderungen. Nach der angenehmen Fahrt schlug sie die Augen auf und befand sich in einer riesigen Halle. Blinzelnd sah sie neben sich ihre Begleiter stehen. Vor ihnen ragte das gleiche Fahrzeug auf, welches sie schon als Ufo betrachtet hatte. Der Mann wollte gerade einsteigen, da sagte Frau Wolkner zu ihm:,,Ich bespreche es jetzt mit ihr, ok?´´ Herr Silb nickte und Marina fragte sich nur, was nun schon wieder Neues passieren würde. Die Frau führte sie wortlos in einen benachbarten Flur, wobei Marina plötzlich wieder den Eindruck bekam,sie müsste sie kennen, und schritt dann mit ihr zu einem Fenster. ,,Ich finde Sie haben es verdient das hier vor Ihrer Abreise zu sehen. Machen Sie sich nicht so viele Sorgen um die Erde, Frau Schall, es wird alles gut.´´ Und als Marina diese Worte hörte und gleichzeitig die Stadt sah, die sich vor ihr erstreckte, wusste sie das die Frau aus der Zukunft Recht hatte.

Am fernen Horizont, der nun schon untergehenden Sonne, sah sie den Wald von der anderen Seite mit dem Bach im roten Licht aufleuchten. Davor erkannte sie die Umrisse einer riesigen Stadt mit den schönsten, kreativsten und modernsten Gebäuden, die sie je gesehen hatte. Staunend sah sie am Himmel riesige Vögel fliegen und erkannte mitten in der Großstadt eine große grüne Fläche in deren Mitte ein geheimnisvoll silbrig-blauer See funkelte. Sie entdeckte keine Fabriken und fragte sich neugierig was die Zukunft wohl für Erfindungen bereithielt.

Eine Stimme riss Marina aus ihrem Tagtraum. Frau Wolkner fuhr mit ernster Stimme fort:,,Es gibt noch etwas Wichtiges was Sie unbedingt auf der Erde beachten müssen. Sie dürfen niemandem von der Zukunft erzählen. Denken Sie sich eine Geschichte aus, wie Sie zu der Chemikalie gekommen sind. Sonst ändert sich der Verlauf der Geschichte. Denken Sie bitte unbedingt daran! Sonst finden wir Sie vielleicht zu einer anderen Uhrzeit oder überhaupt nicht und unser ganzes Gespräch verändert sich!´´ ,,Natürlich, ich werde daran denken´´ ,versprach Marina. Nachdem sie noch einen letzten, sehnsüchtigen Blick in Richtung friedliche Stadt geworfen hatte, ging sie zurück zur Zeittransfermaschine 3080. Dort verabschiedete sie sich von ihren beiden Begleitern, denn die Maschine würde automatisch fliegen. Leise flüsterte die Frau ihr noch freundschaftlich ins Ohr: ,,Sei nicht traurig, dass du diese Welt verlassen musst. Du hast eine viel wichtigere Aufgabe als wir anderen zusammen. Irgendwann werden auch deine Nachfahren in einer Welt aus weniger Katastrophen und Krisen aufwachsen.´´Bei diesen Worten sah sie Marina liebevoll an, als würde dahinter mehr stecken, als die Forscherin wusste. ,,Und denk immer daran, wenn du das hier vermisst: Morgen wird alles wieder besser.´´

Und mit diesen Worten im Kopf stieg Marina Schall in die Maschine und reiste in ihr normales Leben zurück. Sie stieg aus dem Gefährt und sah ihm nach wie es langsam in der Dunkelheit verschwand. Dann sah sie auf die Uhr. Sie musste sich beeilen, wenn sie vor dem Kongress noch etwas Schlaf nachholen wollte. Glücklich und gespannt auf den nächsten Tag, dachte Marina: ,,Frau Wolkner hatte wirklich Recht, morgen wird alles wieder besser.´´

©2018 SchreibKunst-Blog/ Sophia Böcker (7b)

Morgen ist meine Zukunft. Übermorgen wird sie meine Vergangenheit sein. In Tokio ist meine Gegenwart zeitlich gesehen schon Vergangenheit, also Tokio meine Zukunft. New York dagegen ist meine Vergangenheit und wir seine Zukunft. Sollte man sich mehr um seine Zukunft oder seine Vergangenheit kümmern? Tokio oder New York? Die meisten Leute würden glaube ich Tokio sagen aber meine Vergangenheit ist doch auch wichtig oder? Ich finde die Zukunft wichtiger aber die Gegenwart ist für mich am Wichtigsten. Das heißt also Berlin, Paris, Barcelona und Rom. Und trotzdem ist meine Gegenwart in Hessen. Eigentlich seltsam.

Morgen ist nicht nur der nächste Tag, für mich ist Morgen das Symbol der Zukunft. Morgen kann spannend, geheimnisvoll, lustig oder traurig sein. Man weiß es nicht bis Morgen gestern war. Das heißt wiederum, dass es nur Vorgestern Morgen war. Niemals anders. Es ist immer so.

©2018 SchreibKunst-Blog/ (Jette) Linda Drewelies (6e)

Morgen:
Morgen. Jeder Tag beginnt mit einem neuen Morgen. Und immer ist es irgendwo Morgen. Die Sonne geht auf, die Vögel erwachen zum Leben und in den Städten erwachen die Menschen. Auch in der Zukunft wird es einen Morgen geben. Einen Morgen im Morgen. Doch wann fängt dieses Morgen an? Nächste Woche, nächstes Jahr, in wenigen Stunden? Gibt es ein bestimmtes Ereignis, dass dieses Morgen markiert? Jeder stellt sich irgendwann die Frage ob er dieses Morgen noch erlebt.

Maylas Morgen:
Für mich steht mein „Morgen“ fest. Es ist vor zwei Jahren eingetreten. Vorher kannte ich nur ein Leben im Krieg. Seit ich denken konnte gab es nichts Anderes. Mitten in der Nacht aufstehen und sich im Keller verstecken, einstürzende Gebäude, Schreie von sterbenden Menschen, lauter Kampfeslärm, das Klagen von Angehörigen und bei jeder Nachricht diese Angst, die Angst, dass es für jemanden aus meiner Familie zu spät war. Meine Mutter und ich wohnten in den Trümmern unseres Hauses. Ich war nachts plötzlich von einem lauten Knall geweckt worden und meine Mutter und ich überlebten nur, weil wir unsere Wohnung eine Woche zuvor in den Keller verlegt hatten. Wie viele unserer Nachbarn umgekommen waren wusste ich nicht. Ich wollte es auch gar nicht wissen. Wer die Bomben geworfen hatte wusste ich auch nicht, ich hatte den Überblick verloren, wer hier überhaupt gegen wen kämpfte.

Jeder Morgen startete für mich gleich. Ich lief zu unserem Briefkasten, den wir notdürftig aus Brettern gezimmert hatten und jedes Mal erwartete ich den Brief, der mich und meine Mutter über den Tod meines Vatersinformieren würde. Dieser Briefkasten wurde für mich zu einem wichtigen Bestandteil meines Lebens und jeden Morgen zu einer neuen Probe. Schließlich erfuhren wir nicht durch einen Brief, sondern durch unsere Nachbarn von seinem Tod. Für mich war es, als würde eine Welt einbrechen. Mein Vater, den ich über alles geliebt hatte, sollte einfach weg sein? Nicht mehr wiederkommen? Doch Zeit zum Trauern fanden wir nicht, da meine Mutter sich zwei Wochen vorher dazu entschlossen hatte, einen Schlepper für uns zu bezahlen. Unsere ganzen Haushaltsgegenstände gingen als Bezahlungsmittel an den Mann, der uns den Platz auf dem Schiff verschaffte. Den Mann selbst traf ich erst, als unser Schiff in See stach. Er war groß. Seine Augen saßen klein und glänzend in seinem fetten Gesicht. Sein Bauch quoll unter dem schmutzigen, weißen T-Shirt hervor und beim Lächeln zeigten sich gelbe Zähne hinter den schmalen Lippen. Er war unrasiert und stank nach Rauch. Normalerweise hätte ich ihm niemals vertraut, aber unter diesen Umständen war er unsere einzige Hoffnung. Grinsend nahm er meiner Mutter den Schlüssel zu unserer Wohnung ab, die bis jetzt unser einziger Schutz gewesen war und führte uns den Steg entlang zu dem morschen Boot.

Von der Seite des Boots bröckelte die Farbe ab. Der Name war schon nicht mehr zu erkennen. Er hatte sich aufgelöst. Und mit ihm meine Hoffnung. Wir würden ertrinken, wir würden es nicht schaffen. Ich blieb mitten auf dem Steg stehen, aber meine Mutter zog mich weiter. Das Boot schwankte unter unseren Schritten, Bohlen knirschten, knarrten und knackten. Wir setzten uns neben die anderen Leute auf die Bank und der Mann reichte mir eine Schwimmweste. „Ich mag dich kleines Mädchen“, lispelte er. „Du sollst sicher sein.“ Dann stieg er vom Boot und stieß uns vom Steg ab. Langsam trieben wir aufs Meer hinaus. Einer der Männer, die auf dem Boot waren, startete den Motor und das Boot tuckerte los. Es mühte sich ab mit der Last der Menschen.

Hinter uns wurde das Land kleiner, bis es ganz verschwand. Mitten auf dem Meer brach die Nacht herein. Ich rollte mich auf dem Boot zusammen, doch schlafen konnte ich nicht. Mehrere Tage trieben wir auf dem Meer hin, da unser Motor bereits in der ersten Nacht schlappgemacht hatte. Meine Kehle war trocken und ausgedorrt, die Sonne brannte auf uns nieder. Und dann passierte es. Das Boot sank. Ganz langsam bahnte sich das Wasser seinen Weg durch den Boden, quoll durch die Ritzen in das Boot. Bald waren meine Socken durchnässt. Panisch klammerte ich mich an meine Mutter. Wir waren geliefert! Werder sie noch ich konnte schwimmen.

Was danach passierte weiß ich nicht mehr. Das Nächste, an das ich mich erinnere, sind die Rettungsringe des Schiffs, das mich rettete. Sie hatten mich aus dem Wasser gefischt. Die einzige Überlebende von allen. Meine Mutter, die Kinder alle waren sie weg. Doch das realisierte ich erst einige Stunden später. Die Tränen überfluteten mich. Bis heute träume ich noch von der Überfahrt. Nach zwei Tagen auf dem Rettungsschiff ging ich endlich wieder an Land, hatte festen Boden unter den Füßen.

Ich wurde bald nach Deutschland geschickt. Flog mit einem Flugzeug. Ich hatte das geschafft von dem wir immer geträumt hatten. Ich hatte wieder eine Chance auf ein Leben. Und obwohl ich alleine war, obwohl der Verlust schmerzte, obwohl ich alles verloren hatte, war ich erleichtert. Ich fühlte mich sicher, ich war alleine, ich hatte alles verloren und ich waer erleichtert. Ich war total verwirrt. Jetzt –heute- zwei Jahre nach dieser Flucht, zwei Jahre nach dem Neuanfang bekam ich den Brief. Ich bin endlich anerkannt. Nicht mehr illegal. Ich werde hier meinen Schulabschluss machen dürfen. Ich werde studieren können, einen Beruf erlernen. Ich bin in Sicherheit. Ich habe es geschafft. Endlich ist der Blick auf „Morgen“ nicht mehr versperrt. Der Nebel hat sich gelöst und gibt mir den Weg frei in meine Zukunft, meine sichere Zukunft. Und das Gestern wird für immer in meinem Herzen sein.

©2018 SchreibKunst-Blog/ Anna Pauline Gutzeit (8a)

D´Arumo hatte es satt. Er hatte es alles satt.

Er hatte es satt, seit hunderten von Jahren sein Leben in den Schatten der Welt fristen zu müssen. Er hatte es satt, einmal im Monat einen Unschuldigen leerzutrinken, nur um am Leben bleiben zu können, nur weil der Rausch ihn dazu zwang. Er hatte es satt, nicht unentwegt die Kontrolle über sich zu haben. Er hatte genug von diesem Leben. Und er wünschte sich nichts sehnlicher als die Erlösung von diesem ewigen Leid.

Der Morgen nahte.

Gegen die Dämmerung, die sich bereits als schmaler Streifen am Horizont zeigte, hoben sich die Silhouetten der Häuser des abgelegenen Dorfes unscharf ab. Trotz des Zwielichts konnte D´Arumo dank seiner geschärften Augen die Umgebung genauestens wahrnehmen: Die wenigen Häuser, die den Platz, in dessen Mitte er sich befand, umringten; die Äcker und Stallungen, die sich dahinter auf dem weitläufigen Brachland erhoben; die zu dieser späten Stunde wie leergefegte Straße, die vor ihm begann und geradewegs in Richtung Sonnenaufgang führte.

Auch erkannte er im Augenwinkel die schemenhaften Gestalten einiger Bewohner dieses kleinen Dorfes. Eine Handvoll Menschen, die wohl besonders früh aufgestanden waren, um ihren Aufgaben – das Bestellen der Felder und die Versorgung des Viehs – nachzugehen, sowie auch ein paar Vampire, die sich in den Schatten der Häuser verbargen. D´Arumo wusste von ihrer Anwesenheit, weil er die Angst der Menschen riechen konnte, die diese in der Gegenwart von Vampiren immer überkam, weil die nicht wissen konnten, wann wieder der Zeitpunkt gekommen war, an dem das gewöhnliche Essen den Hunger der Vampire nicht mehr zu stillen vermochte und sie das Blut eines Menschen brauchten, um am Leben zu bleiben.

Am Ende waren die Menschen doch stets nur Essen, deren Zeit auf der Welt unbestimmt kurz war, während das Leben eines Vampirs niemals selbst endete, jedoch vielen Menschen das ihre kostete.

D´Arumo spürte die Blicke seiner Bekannten auf sich ruhen, die er hätte Freunde nennen müssen nach all der Zeit, die er mit ihnen verbracht hatte. Seine wirklichen Freunde hatte er zurücklassen müssen – schon vor hunderten von Jahren.

Zeit heilte nicht jede Wunde.

Er erinnerte sich gut an die Frau, die er geliebt hatte. Er hatte alles an ihr geliebt – ihre Augen, ihr Lächeln, ihre Stimme. Doch auch sie hatte er zurücklassen müssen, wegen dieses verdammten Fluchs, der sein Leben für immer verändert hatte.

Nachdem man ihn ohne seine Einwilligung zum Vampir gemacht hatte, hatte man ihn fortgebracht und unter Beobachtung gestellt. Man hatte ihn mit anderen zusammengebracht, die sein Schicksal teilten, sie aufs Land ausgesiedelt und weiter überwacht. Irgendwann, nach etlichen Jahren, waren ihre Beobachter verschwunden. Einfach so. Spurlos. Ohne sie darüber aufzuklären, was mit diesem Experiment auf sich gehabt hatte. Als seien sie plötzlich wertlos geworden. Vielleicht aber war auch einfach so viel Zeit vergangen, dass die, die an der Studie interessiert gewesen waren, ihre Zuständigkeit verloren hatten. Seitdem suchten D´Arumo und seine Gefährten in den abgelegenen Gegenden des Landes Orte, an denen es sich bequem leben ließ.

Doch ihr Glück hatten sie dabei nie gefunden.

Wenn D´Arumo an seine frühe Liebe zurückdachte, wurde er sich seiner gequälten Existenz umso bewusster. Seit er ein Vampir geworden war, spürte er kaum mehr etwas – keinen Schmerz, keinen Zorn, keine Liebe, kein Glück. Selbst seine Erinnerungen an das Leben davor hatten den Großteil der mit ihnen verbundenen Gefühle eingebüßt, sodass sie nun wie unter einer dicken Schicht Sand begraben schienen. Dennoch war seine menschliche Seite nicht völlig tot – und diese ertrug sein freudloses Dasein nicht länger.

D´Arumo holte tief Luft und rüttelte kräftig an dem Seil, mit dem er seinen Brustkorb am Mast in der Mitte des Dorfplatzes gefesselt hatte. Es gab keinen Millimeter nach. Nun versuchte er mit aller Kraft, seine Arme aus den Schlingen zu ziehen. Es gelang ihm nicht.

Der Ausdruck von Genugtuung schlich sich in sein Gesicht. Er saß hier fest. Es hatte zwar monatelange Übung gebraucht, bis er rausgefunden hatte, wie er sich selbst bewegungsunfähig machen konnte, aber es hatte sich gelohnt. Aus eigener Kraft würde er sich nicht befreien können.

Und das war gut so.

Denn D´Arumo wusste, dass, sobald es unmissverständlich klarwerden würde, dass er sterben würde, sein Körper sich dagegen wehren und sich zu retten versuchen würde. Diesen verdammten Überlebenswillen hatte er über all die Jahre voller Selbstmordgedanken niemals ablegen können.

Er hätte nicht den Mut gehabt, eine präparierte Pistole abzudrücken. Er hätte nicht den Mut gehabt, sich einen Holzpflock ins eigene Herz zu rammen. Und er hätte es auch nicht über sich gebracht, einen anderen dazu zu überreden, es an seiner statt zu tun. Darum war das seine einzige Möglichkeit, sein Leben zu beenden: Gefesselt und ohne Möglichkeit auf Entkommen.

Jeder Vampir war sich selbst am wichtigsten und keiner traute sich, bei dem unmittelbar bevorstehenden Sonnenaufgang zu versuchen, die Stricke zu lösen und sich anschließend noch rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. D´Arumo war das nur recht. Er wollte nicht gerettet werden. Er hatte viele Fehler in seinem Leben gemacht und unzähligen Menschen Leid gebracht. Er war froh, wenn das endlich vorbei war.

Höchstens noch eine Minute, bis die Morgensonne das Dorf erhellen würde.

Schritte eilten auf D´Arumo zu. Er drehte den Kopf in die Richtung, aus der das Geräusch kam, da hatte ihn der Junge bereits umarmt. Malik, der Junge, um den er sich in letzter Zeit mehr oder weniger gekümmert hatte, vergrub seinen Kopf in D´Arumos Bauch und begann zu schluchzen.

„Was tust du hier?“, fragte D´Arumo verständnislos. „Los, verschwinde, bring dich in Sicherheit! Oder willst du hier und jetzt sterben?“

Der Junge hob sein Gesicht und sah den älteren an. In seinen Augen funkelten Leid und Schmerz, als er klagte: „Ich hätte schon lange tot sein sollen. Ich hätte mit meiner Familie sterben sollen!“

D´Arumo konnte ihm nicht widersprechen. Denn er hatte ja recht. Unsterblichkeit war unnatürlich – es war ein Fluch! Ewiges Leben war nicht wünschenswert – nicht bei dem, was es kostete.

Aber D´Arumo musste sich darüber keine Sorgen mehr machen. Seines würde ohnehin jeden Moment vergangen sein. Und das war gut so.

Er schloss die Augen und lächelte den ersten morgendlichen Sonnenstrahlen entgegen.

©2018 SchreibKunst-Blog/ Larissa Birkel (Q4)

"Marie, kommst du jetzt?", fragte meine Mutter mich genervt. Ich stand gerade vor meinem Spiegel und kämmte mir die Haare. Wir waren spät dran, aber das ist bei uns normal. Nur mein Vater ist immer schnell fertig. Wir fahren zu meiner Tante Larissa, die Erfinderin ist. Sie ist echt verrückt und ihre Erfindungen sind wirklich komisch. Doch ich mag sie sehr. Sie hat heute Geburtstag. Ich habe meine beste Freundin Leonie gefragt, ob sie
mitkommt. Sie hat geantwortet: "Ich muss leider mit meiner Familie in den Zoo." Dabei hat sie gestöhnt und die Augen verdreht.

Als wir bei meiner Tante ankamen, sangen wir eines dieser ätzenden Geburtstagslieder. Weil ich ziemlich Durst hatte und die Sonne knallte, wollte ich mir ein Getränk holen. Ich ging in Larissas Haus und guckte mich um. Überall standen Erfindungen von ihr. Manche waren riesengroß und manche waren so klein, dass man sie fast nicht sehen konnte. Auf dem Boden waren lauter Kabel. Auf einmal sah ich ein großes Etwas vor mir. Es war ungefähr so groß wie ich, und es kam grelles Licht raus. Ich fragte mich, was es kann. Doch ich ging vorbei und holte mir mein Lieblingsgetränk, Multivitaminsaft. Ich dachte gerade an meine kleine Schwester, die ganz bald kommen würde. Meine Mutter ist schwanger. Wir haben beschlossen, dass sie Emma heißen wird.

Auf einmal riss mich etwas aus dem Gedanken. Ich stolperte über ein dickes Kabel und flog direkt auf die Erfindung zu, die ich mir zuvor noch so genau angeguckt habe. In diesem Moment passierten so viele Dinge, dass ich es gar nicht beschreiben kann. Es war so wie in einer Zeitlupe. Mein Glas fiel mir aus der Hand und der Multivitaminsaft kippte auf die Erfindung. Gleich darauf folgte ein greller Blitz aus der Maschine, der mich so arg blendete, als ob 100 Scheinwerfer auf mich gerichtet wären. Als nächstes zersplitterte das Glas auf dem Boden. Dann fiel ich in das grelle Licht der Erfindung rein. Im nächsten Moment knallte ich auf den Boden auf. Es klang so, wie wenn man mit der flachen Hand auf einen Gymnastikball schlägt. Ich lag auf dem Boden mit geschlossenen Augen und rührte mich nicht. Ich spürte den Schmerz in meinem ganzen Körper. Ich spürte das Blut, das mir aus dem Finger tropfte, weil ich mich an einer Scherbe geschnitten hatte. Doch ich wurde von einem Babyschreien gestört.

Ich machte die Augen auf und erschrak mich so dermaßen, dass ich einen kleinen Schrei ausstieß.

...weiterlesen "Die Zeit und ich"

Geister der Vergangenheit,
kommt fesselt uns, schreit.
Umschlingt uns,
Fesselt uns durch eure Kunst.
Schließt eure Fängen,
Nehmt uns gefangen, in endlosen Gängen.
Kommt und lasst uns vergessen was MORGEN ist,
Umgarnt uns, mit bitter-süßer, klebriger List.
Was MORGEN ist zählt nicht, wir sehen nicht,
Wie Vergangenheit mit Zukunft ficht.
Wir leben im Heute und Jetzt,
Aber haben uns mit dem MORGEN verschätzt.
Immer denken wir mit Schauern,
An vergangenes Grauen.
Was passiert MORGEN?
All die aufgeschobenen Sorgen,
Angst des Jetzt, Schatten des Vergangenen
Zwist der unerbittlich rangenden
Mächte,
Im Dunkeln der Nächte.
Auf unsere Kosten,
Lassen das MORGEN verrosten.
Denn wir denken nicht,
Mit Weitsicht.
An und mit der Zukunft,
Sondern nur mit Vernunft.
Zukunft, das MORGEN,
Hier sind unsre Sorgen.
Wie soll es MORGEN weiter gehn?
Werden wir etwas tun gegen das Geschehn?
Werden wir aufstehn, kämpfen uns stellen?
Bestehen gegen Wellen
Aus der Furcht vor unseren Träumen,
Verwoben zu endlosen Räumen.
Ja MORGEN lass uns aufstehn,
Nicht länger mit dem Wind gehen.
Ja MORGEN stellen wir uns,
Einem uraltem Wunsch,
Einem sog gleich,
Von Träumen reich.
Wird er uns helfen zu finden,
Worum wir uns schon lange winden.
Unseren Träumen,
Den Wunschblasenschäumen,
Dieser Sog ist MORGEN,
Ist unsre Zukunft, MORGEN,
Ist das an, das wir denken sollten, MORGEN;
Ist das was zählt, MORGEN!

©2018 SchreibKunst-Blog/ Leonie Brandmeier (8d)

1. Platz des 10. LuO-Literaturwettbewerbs 2016 der Jgst. 7-9
Geschichte:

"Wer bin ich?"


Was wäre wenn..? Diese Frage verfolgt mich seit Tagen. Ich kann nicht schlafen, nicht essen, und sogar meine Haare fallen mir aus. Egal wohin ich gehe, sie verfolgt mich wie mein Schatten. Aber es ist nicht meiner, sondern Pierre. Er sollte jetzt hier stehen, und auf die Ansage des Moderators warten. Aber da bin nur ich, und ich fühle mich, als würde ich ihm seinen Traum wegnehmen. Ich weiß ja nicht einmal,ob ich das Leben, das mich außerhalb des Vorhangs, der mir die Sicht zur Tribüne verbaut, erwartet, überhaupt leben will. Pierre wusste mit jeder Faser seines Seins, dass er es wollte, mehr, es war sein Lebensziel. Ich wollte es auch, bis zu dem Moment, der alles veränderte. Um das zu erklären, muss ich zehn Jahre zurück greifen…
Es war der heißeste Tag des Jahre 1901. Die Hitze lag bedrückend auf jedem von uns. Niemand bewegte sich an diesen heißen Tagen mehr als nötig. Das ist wahrscheinlich der Grund, weshalb mich die Leute so anstarrten: Ich sprintete durch die Straßen und quetschte mich durch die Leute, die nicht rechtzeitig wegsprangen. Meine Lunge überschlug sich fast, meine Füße waren platt getreten und meine Kehle sehnte sich nach Wasser, trotzdem rannte ich weiter, bis ich das unscheinbar wirkende gelb gestrichene Haus erreichte.
Als ich die Wohnung betrat, begrüßte mich der wohlige Duft von frisch gebackenem Croissant, „Pierre, Pierre der Herr Marion hat mir einen Tipp gegeben, ich werde nächstes Jahr den Prix Gegner gewinnen!Ist das nicht unglaublich?“ „ Das ist wunderbar, aber sag, hast du nicht schon letztes Jahr den Preis gewonnen?“, fragte er und hielt mir ein Croissant hin. „Ja, das stimmt, aber du weißt doch, damals ist nicht alles mit rechten Dingen zugegangen“,nuschelte ich gegen das in meinen Mund gestopften Croissant an, „Und das ist noch nicht alles!“ „ Nicht?“,fragte Pierre erstaunt.„ Auf Grund meiner vielen Kontakte, kann ich sagen, dass sie, auf Grund ihres Siegs beim Prix Gegner auf die finanzielle Unterstützung der Akademie des sciences bauen können“, imitierte ich für meinen Geschmack fast zu gut die näselnde Stimme des Herren Marion.
Wir saßen noch lange da,aßen Croissants, und fühlten uns seit langem endlich wieder lebendig.Seit Monaten hatten wir vor Arbeit kaum noch Zeit für den Anderen gehabt. Aber an diesem Tag war einfach alles perfekt.
Rückblickend würde ich sagen, dass das der Tag war, an dem ich endlich dazugehörte. Der Preis war der kleine Anstoß, den ich gebraucht hatte, um es zu schaffen. Ab diesen Tag fühlte ich mich wie eine echte Wissenschaftlerin. Ja, ich experimentierte schon vorher, und hatte sogar 1899 mir Pierre den Nobelpreis in Physik gewonnen, aber jetzt wurde ich anerkannt, und nicht als die Gattin von Pierre, nein, sondern als waschechte Wissenschaftlerin! Ich bekam noch oft kleine Preise und Unterstützungen, aber sie verloren irgendwann die Bedeutung für mich. Ich steuerte ein neues Ziel an:
meinen Nobelpreis. ...weiterlesen "Geschichte „Wer bin ich?“"