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"Marie, kommst du jetzt?", fragte meine Mutter mich genervt. Ich stand gerade vor meinem Spiegel und kämmte mir die Haare. Wir waren spät dran, aber das ist bei uns normal. Nur mein Vater ist immer schnell fertig. Wir fahren zu meiner Tante Larissa, die Erfinderin ist. Sie ist echt verrückt und ihre Erfindungen sind wirklich komisch. Doch ich mag sie sehr. Sie hat heute Geburtstag. Ich habe meine beste Freundin Leonie gefragt, ob sie
mitkommt. Sie hat geantwortet: "Ich muss leider mit meiner Familie in den Zoo." Dabei hat sie gestöhnt und die Augen verdreht.

Als wir bei meiner Tante ankamen, sangen wir eines dieser ätzenden Geburtstagslieder. Weil ich ziemlich Durst hatte und die Sonne knallte, wollte ich mir ein Getränk holen. Ich ging in Larissas Haus und guckte mich um. Überall standen Erfindungen von ihr. Manche waren riesengroß und manche waren so klein, dass man sie fast nicht sehen konnte. Auf dem Boden waren lauter Kabel. Auf einmal sah ich ein großes Etwas vor mir. Es war ungefähr so groß wie ich, und es kam grelles Licht raus. Ich fragte mich, was es kann. Doch ich ging vorbei und holte mir mein Lieblingsgetränk, Multivitaminsaft. Ich dachte gerade an meine kleine Schwester, die ganz bald kommen würde. Meine Mutter ist schwanger. Wir haben beschlossen, dass sie Emma heißen wird.

Auf einmal riss mich etwas aus dem Gedanken. Ich stolperte über ein dickes Kabel und flog direkt auf die Erfindung zu, die ich mir zuvor noch so genau angeguckt habe. In diesem Moment passierten so viele Dinge, dass ich es gar nicht beschreiben kann. Es war so wie in einer Zeitlupe. Mein Glas fiel mir aus der Hand und der Multivitaminsaft kippte auf die Erfindung. Gleich darauf folgte ein greller Blitz aus der Maschine, der mich so arg blendete, als ob 100 Scheinwerfer auf mich gerichtet wären. Als nächstes zersplitterte das Glas auf dem Boden. Dann fiel ich in das grelle Licht der Erfindung rein. Im nächsten Moment knallte ich auf den Boden auf. Es klang so, wie wenn man mit der flachen Hand auf einen Gymnastikball schlägt. Ich lag auf dem Boden mit geschlossenen Augen und rührte mich nicht. Ich spürte den Schmerz in meinem ganzen Körper. Ich spürte das Blut, das mir aus dem Finger tropfte, weil ich mich an einer Scherbe geschnitten hatte. Doch ich wurde von einem Babyschreien gestört.

Ich machte die Augen auf und erschrak mich so dermaßen, dass ich einen kleinen Schrei ausstieß.

...weiterlesen "Die Zeit und ich"