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Im Ende
Dunkle Schwingen,
Helle Klingen,
Immerwährende Nacht,
Nimmerendende Wacht.

Fesseln aus Licht,
Ändern die Sicht.
Erzwungen,
Verschlungen.

Sternenstaub,
Dunkeltaub.
Umschlungen,
Errungen.

Nacht uns verschlingt,
Sei still mein Kind.
Zerstört,
Nicht gehört.

©2018 SchreibKunst-Blog/ Leonie Brandmeier (8d); Zeichnung „Liegender weiblicher Akt“ von Girodet Trison

Titellos
Bist gefallen,
Abgrundtief.
Folgtest der Stimm`,
Die dich rief.
Gesogen ins Verderben,
Gelandet auf den Scherben.
Des Spiegels,
Der öffnet den Riegel.
Verborgen in Augen,
Die fremde Leben saugen.
Zogen dich hinfort
Ein Mord.
Fielst für den Kampf,
Ohne Waffen, so sanft.
Verderben kam über dich,
Als angenehmes warmes Licht.
Lagst im Leben,
Gefangen in Spinnenweben.
Die Verkleben,
Sein mit Nicht-Sein.
Das Leben ruft,
Was es schuf.
Werst dich,
Schmerz in deinem Gesicht.
Bittersüß.
Verborgen,
Im Morgen.
Geh und find´ deinen Platz,
Dein Leben, dein Schatz.
Bist ohne bösen Willen,
Gefangen in den Rillen,
Deines Seins, endlos,
Nimm das Floß.
Zum Ende,
Oder nimm an die Wende.
Sinnbild der Toten,
Vorbild der Lebenden.
Erliegst dem Schicksal,
Lässt ihm die Wahl.
Fließt mit.

©2018 SchreibKunst-Blog/ Leonie Brandmeier (8d); Zeichnung „Liegender weiblicher Akt“ von Girodet Trison

Was du (nicht) bist?

Die Sonne brennt,
in deinen Augen, auf der Haut,
die Zeit rennt,
ihre Schritte leise und auch laut.
Doch du hörst sie nicht, die Schritte,
sitzt zwischen Felsen in der Mitte.

Außer dir niemand zu sehen,
du bist einfach nur allein.
Du könntest rennen, könntest gehen,
könntest singen, könntest schreien.

Aber du sitzt und du vergisst
alles um dich und die Zeit,
und alles was da ist,
was immer war, das ist dein Leid.

Es ist alles, was du hast,
diese riesengroße Last.
Und doch sitzt du dort im Licht,
der Schatten, er erreicht dich nicht.

Ist da wirklich so viel Trauer?
Was ist hinter deiner Mauer?
Deiner Maske, die du trägst,
der Fassade die du lebst?

Ich kann es dir nicht glauben,
denn du lachst mit deinen Augen.
Kein Leid ist mehr in Sicht,
nur ein Lachen im Gesicht.

Du verweilst für eine Stunde,
oder nur eine Sekunde,
um zu vergessen, was da ist,
zu sein was du willst, aber nicht bist.

Bauernhäuser und Hütten über einem Felsabhang
Bild & Quelle: „Bauernhäuser und Hütten über einem Felsabhang“ von Jean-Jaques de Boissieu

©2018 SchreibKunst-Blog/ Jana Fritsch (Studentin an der JGU Mainz)

Baumstudie
Schräg wächst das Pflänzchen,
es weiß es nicht besser,
es tut alles, was es kann.
„Steht!“, das ist der Anspruch
und das tut es auch
es wächst weiter, recht entspannt.

Höher und härter,
weiter und dicker.
Nun ist es groß und es besinnt
sich auf seine Schief-
Lage und stellt sich die
Frage, wie die weitere Zeit wohl gerinnt.

Schräg wächst der Baum,
er weiß es nicht anders,
es ist alles, was er kann.
„Steht!“, das ist der Anspruch
und das tut er auch
doch mit dem Alter weiß er nicht mehr, wie lang.

©2018 SchreibKunst-Blog/ Ikira Schielke (Informatik und Digital Philology Studentin der TU DA); Inspiriert durch: Baumstudie: drei Stämme von Jean-Jaques de Boissieu, Lyon 1736-1810

Wie Tag und Nacht

in deinen Augen fand ich meine Liebe
sah in ihnen die Sonne aufgehen
die Sonne untergehen
ich sah den Tag aufbrechen
die Nacht einbrechen

in deinem Handeln fand ich den Schmerz
ich fühlte die Zerrissenheit des Bandes das unsere Herzen hielt
fühlte die Salztropfen tiefer in die Wunde dringen
und letztlich deine Hand sich gegen mich heben

Wie Tag und Nacht waren wir
du nahmst mir nicht nur den Tag
mit dir verschwanden auch die Sterne der Nacht
und somit jegliches Licht in meinem Leben

©2018 SchreibKunst-Blog/ Fatima Haji

Wirklich gut ! – bis Seite 356

Silke Scheuermanns Roman „Wovon wir lebten“ (2016 bei Schöffling & Co. Verlagsbuchhandlung GmbH erschienen) begleitet den zu Beginn elfjährigen Merten auf dessen Lebensweg und erzählt dabei eine Geschichte von Elend, Einsamkeit und Abgründen, während im Hintergrund stets die Frage pocht: Wofür lohnt es sich noch zu leben?

Merten ist elf, als er seinen ersten guten Freund Micha kennenlernt, auf einer morgendlichen Böschung, an deren Abhang Mertens sturzbetrunkene Mutter liegt und ihren Rausch ausschläft.

Mit Michas Vater, einem Schreiner, besuchen die beiden Jungs die Villa der Frau von Sternberg um Möbel für deren Nichte abzuliefern. Merten ist fasziniert von der Nichte Stella, gleichzeitig aber schockiert von den so unterschiedlichen Lebenswelten.

Merten beginnt außerdem in diesem Alter für eins seiner Vorbilder aus dem Viertel, den Ex Boxchampion und Box-Club-Besitzer Reiner März, als Drogenkurier zu arbeiten. Diese Arbeit findet ein plötzliches Ende, als Merten erst Koks aus Reiners Wohnung herausschmuggelt, um ihn vor einer Razzia zu schützen, Reiner dann allerdings den Spitzel der Polizei umbringt und dafür ins Gefängnis geht.

Mertens Leben verläuft weiter kurvig. Er beendet eine Ausbildung als Schweißer, findet eine Freundin und taumelt währenddessen in eine Sinnkrise. In der Vorstellung und Angst gefangen sein Leben würde sich Woche für Woche wiederholen, beginnt er größere Mengen Drogen zu konsumieren, um die Wochenenden voll auszukosten.

Seine Beziehung zerbricht nachdem seine Freundin ihn betrügt und er den Nebenbuhler schwerstens verprügelt. Immer noch von Sinnlosigkeit erfüllt, beginnt er eine Beziehung mit der älteren und stark drogenabhängigen Jenna. Diese Beziehung, die er erst als „reine Vögelfreundschaft“ bezeichnet, erlaubt es ihm alle Tabus zu und aus seinem tristen Alltag auszu-, brechen, während die beiden all ihre Fantasien ausleben.

Aufgrund einer kleineren Hanfplantage die Merten und Mischa sich aufgebaut haben, muss Merten für vier Tage in das Gefängnis: Isolationshaft. Dort fällt er erneut in eine Sinnkrise und verzweifelt fast.

Am darauffolgenden Wochenende beginnt Jenna erstmals von einem gemeinsamen Leben zu reden, Merten dreht durch und beendet die Beziehung. Nun ist es an der Reihe von Jenna zu verzweifeln und durchzudrehen. Es folgt eine kürzere Zeit, in der sie ihn stark verfolgt, belästigt und stalkt.

Im Drogenrausch und getrieben von innerer Verzweiflung attackiert Merten seinen Vorgesetzten, es folgt eine zweimonatige Therapie in einer psychiatrischen Einrichtung. Hier lernt Merten Peter seinen späteren Freund und Geschäftspartner kennen, der es sich in den Kopf gesetzt hat ein Restaurant zu eröffnen und Merten als Koch gewinnen möchte, was ihm auch gelingt.

Außerdem trifft Merten im Rahmen seiner Therapie erneut auf Stelle von Sternberg, die aufgrund einer Anorexie im benachbarten privaten Krankenhaus liegt. Sie möchte nach ihrer Therapie an einer Kunsthochschule studieren, was sie auch tun wird.

Nach Mertens Entlassung beginnt dieser in Frankfurt als Koch mit falschen Papieren einige Zeit sich auszuprobieren und sich nötige Fertigkeit beizubringen. Während dieser Episode nutzen ihm Peters Kontakte zur Unterwelt, der ihm Stellen und falsche Papiere verschafft.

Nach der Entlassung Peters einige Monate später, und nachdem dieser einen mysteriösen Investoren gefunden hat, kaufen die beiden sich zusammen mit Peters Ziehbruder Henning ein Restaurant, das sie „Happy Rabbit“ taufen. Die drei betiteln sich daraufhin spaßeshalber als „das Triumvirat“.

Das Restaurant läuft gut an, das mediale Echo nach der Eröffnung ist groß und bereits nach kurzer Zeit gibt es die erste Kunstausstellung von Stella im Restaurant, welche ebenfalls großen Erfolg hat. Stella und Merten sind während dieser Zeit zu einem Paar geworden, allerdings wird Merten, der aus einem so viel ärmeren Umfeld kommt, von starken Zweifeln an der Beziehung aufgrund des sozialen Hintergrunds geplagt. Diese Unterschiede werden vor Allem auf Vernissagen besonders deutlich, da Merten die gesellschaftlichen Regeln dieser Anlässe nicht bewusst sind.

Dieser Konflikt wird immer wieder thematisiert, auch als Jenna sich erneut meldet und versucht Zwietracht und Zweifel zu säen. Die Problematik spitzt sich dabei immer wieder zu, während Merten voller Verwunderung beobachtet, wie er sich seiner neuen gesellschaftlichen Rolle anpasst.

Nun taucht zu allem Überfluss auch noch der mysteriöse Investor auf. Es ist Reiner der nach seinem Gefängnisaufenthalt mit Fitnessstudios ein Vermögen verdient hat, einzig um seine Liebe wiederzugewinnen, die sich zu Mertens Kindertagen einem Konkurrenten mit mehr Geld um den Hals geworfen hatte.

Reiner möchte nun bei einem großen Essen im „Happy Rabbit“ seiner Angebeteten seinen neuen Reichtum vorführen und ihren Liebhaber einen anderen Fitnessclub-Besitzer vorführen. Dieser Plan misslingt vollkommen, als plötzlich die Hells Angels im Restaurant stehen um Stereoide zu verkaufen. Es kommt zu einer Messerstecherei an deren Ende Reiner tödlich verletzt erst auf dem Boden und dann im Krankenhaus liegt.

An Reiners Sterbebett erfährt Merten, dass seine Freundin Stella von Sternberg die zur Adoption freigegebene Tochter von Reiner ist.

Das Buch kann nun, da alle Handlungsstränge zusammengeflossen sind in der Happy-End-Szene eines großen, gemeinsamen Essens enden. Geladen sind dabei alle wichtigen Personen des Buchs.

Das Buch selbst hat als Hardcovertitel 519 Seiten und ist unterteilt in fünf Überkapitel die verschiedene Lebensabschnitte Mertens enthalten. Während die ersten drei Überkapitel bis zur Eröffnung des Restaurant noch durch fesselnde, düstere, detaillegetreue Schilderungen menschlicher Abgründe brillieren, nimmt die Qualität im vierten Überkapitel drastisch ab, als Leser*in erhält man den Eindruck, Frau Scheuermann lägen Happy-Ends nicht sonderlich.

Auch ähnelt das Happy-End mit einem Knall, der Inhaltlich sehr an Geschichten erinnert, wo das arme Bürgermädchen am Ende feststellt, dass sie doch eine Prinzessin ist und jetzt alle Standesprobleme behoben seien. Die Idee moderne Standesunterschiede anhand der Beziehung von Stella und Merten zu thematisieren ist gut, das Happy-End unrealistisch und gewollt.

Während in den ersten Kapiteln die Probleme einer Alkoholikerin fühlbar gemacht werden, Anorexie Patient*innen beschrieben werden, die sich nicht setzten wollen, weil stehen mehr Kalorien verbraucht und eindrücklich über die Eintönigkeit von Fabrikarbeit oder dem Leben im Allgemeinen philosophiert wird, finden im letzten Kapitel alle Fäden der Geschichte zusammen. Das wirkt zwar vorbereitet und gewollt, allerdings strapaziert Frau Scheuermann die Realität des sonst sehr realistischen Buches mit vielen unvermuteten Widersehen und Zufällen doch sehr.

Ähnlich verhält es sich mit der Art der Schilderungen und spannenden Perspektiven. Der Monolog, den Merten im Gefängnis mit sich selbst führt, ist ein Monolog der sowohl durch den knapp vorgetragen, aber emotionsschwangeren Inhalt als auch durch die Art der Schriftsetzung besticht und die Verzweiflung Mertens fühlbar macht. Ähnlich verhält es sich bei den Schilderungen von Mertens Kindheit, die durch den überwiegend frustrierenden und bedrückenden Ton, aber auch durch die kleinen Lichtblicke im Leben Mertens die Atmosphäre der dreckigen Wohnung mit Mertens auf der Couch schnarchenden, nach alkoholstinkenden Mutter deutlich macht.

Solch gelungene Schilderungen finden sich in den letzten beiden Kapiteln des Buches leider nicht mehr, was auch an den weniger aufrüttelnden beschriebenen Situationen liegen mag.

Der Roman ist ein Entwicklungsroman über einen jungen Mann. Ich als sich grade entwickelnde, junge und männlich-sozialisierte Person aus –glücklicherweise- einem gesünderen Umfeld als Merten finde die Entwicklung Mertens zwar spannend und fesselnd, allerdings bietet die Geschichte nur begrenzt viele Identifikationsflächen aufgrund der sehr extremen Lebensumstände unter denen Merten sich entwickelt, diese Umstände überschatten auch viele der feinen Änderungen die man in einem Entwicklungsroman genauso erwartet wie große Brüche.

Wollte man das Buch mit einem Gericht vergleichen, um ein dem Inhalt angemessenen Vergleich zu finden, müsste man es mit einer Fleischvorspeise vergleichen: Zu Beginn schmeckt sie wunderbar, doch am Ende fühlt man sich nicht satt und zufrieden. Und als jemand mit einer Abneigung gegen Gewalt, hat man Bauchschmerzen. Bei Frau Scheuermann nicht nur weil Tieren wehgetan oder Tiere ermordet werden, sondern auch wegen unangenehmen Situationen die Merten durchlebt.

Lecker ist die Vorspeise aber trotz alledem.

In diesem Sinne würde ich dem Buch „Wovon wir lebten“ einen Michelin-Sterne, von den drei möglichen, geben.

Buch: Wovon wir lebten - Scheuermann

©2018 SchreibKunst-Blog/ Nicolai Koch (Q4)

Buch: Das Tagebuch der Anne Frank - als Graphic Novel

Neu bearbeitet von: Ari Folman/David Polonsky
Übersetzt von: Mirjam Pressler, Ulrike Wasel, Klaus Timmermann
Verlag: S. Fischer, Basel, 2017

Anne Frank, ein 13-jähriges Mädchen, ist Jüdin. Eigentlich spielt das keine Rolle, bis die Nazis entscheiden, dass Juden doch anders sind. Sie und ihre Familie müssen aus Deutschland nach Amsterdam fliehen, wo sie aber nur für kurze Zeit sicher sind, bis die Deutschen auch Holland erobert haben. Dieses Mal können sie nicht weglauben, also versteckt sich die vierköpfige Familie, mit noch drei anderen Menschen und einem Zahnarzt im Hinterhaus der Firma des Vaters. Anne fängt zu dieser Zeit an, ein Tagebuch zu schreiben, adressiert an ihre imaginäre Freundin „Kitty“.

Während die Arbeiter der Firma, die nun zwei Freunden gehört, arbeiten, dürfen sich die Bewohner des Hinterhauses nicht bewegen, nicht mal um zu trinken oder um auf Toilette zu gehen. Anne durchlebt eine schwierige Zeit, voll mit Selbstzweifel und Hass, aber auch mit einer großen Liebe. Dies, und vieles anderes erzählt Anne ihrer Kitty.

Das Buch wurde sehr gut bearbeitet, da es jetzt einfacher zu lesen ist, und die Zeichnungen verkörpern Annes Gefühle während dieser Zeit auf leicht verständliche Art und Weise. An passenden Stellen wurden auch Abschnitte aus dem originalen Tagebuch hinzugefügt. Der Text ist fast ausschließlich derselbe wie in dem echten Tagebuch, und außer den Zeichnungen wurde nichts hinzugefügt.

Seite 25 gefiel mir besonders, weil alles sehr realistisch gezeichnet ist und die einzelnen Einrichtungsgegenstände gut zu erkennen sind. Außerdem interessiert mich Architektur und dies ist ein sehr gelungenes Beispiel.

In Annes Gefühle auf Seite 30 kann ich mich gut hineinversetzen, da es im Leben mit Geschwistern oft zu Vergleichen kommt und auch das Gefühl, ungerecht behandelt zu werden, auch vorkommt. Diese Seite erklärt Annes Gefühle gegenüber Margot, und ist ein Muss für das Buch.

Auf Seite 47 wird „Werbung“ für das Hinterhaus gemacht und zeigt die Situation der Hinterhausbewohner, aber auch Annes Sarkasmus und Galgenhumor wird auf lustige Art und Weise illustriert. Ich fand, dass Anne sehr lustig ist in diesem Teil des Buches.

Insgesamt fand ich das Buch sehr gut, es ist sehr weiterzuempfehlen für Jugendliche, die sich für die Zeit des Zweiten Weltkriegs interessieren, aber nicht lange, komplizierte Texte mit vielen Fachbegriffen lesen wollen.

©2018 SchreibKunst-Blog/ Paulina Dauth (7b)

Das Eichhörnchen
Sein Fell ähnelt dem Feuer
glühendem Feuer
dem lebendigen Feuer,
das flink über den Rasen läuft.

Leichtschwebend sammelt
es einzelne Bucheckern,
damit es in der Winterzeit
genug zu fressen hat

Und manchmal, wenn es kurz
wieder raus
Aus seinem Kobel kriecht,
freuen wir uns alle.

©2018 SchreibKunst-Blog/ Francesca Fiedler (Q2)

Der Goldfisch
Seine Schuppen ähneln Gold
Sonnenuntergangsgold
das leicht schimmert
bei seinen schwimmenden Kreisen

Tag und Nacht
kreist er zuckend
um sich selbst
in Öde und Routine

Nur ein leises Blubbern
ein goldener Schimmer
ruhig und ruhelos kreisend
wie Schmuck im Schnee

©2018 SchreibKunst-Blog/ Vanessa Fröhlich (Q1)

Der Elch
Standhaft wie ein Baum
Röhrt er durch den Wald
Des Windes kalte Klau´n
Reißen an seinem Fell

Seine Spuren stecken tief im Schnee
Der wie ein Mantel der Kälte
Jeden Baum und Stock und Stein
Einhüllt und vergräbt

Der Wald ist ruhig
Unter der Decke aus Schnee
Und doch hört man
Einen Elch, der einsam röhrt.

©2018 SchreibKunst-Blog/ Beatrice Bräuer (Q1)

Das Chamäleon
Seine Haut wie Blätter im Herbst
fallende Blätter
den farbigen Blättern
die langsam und lautlos

gleiten auf den Boden
den Boden überdeckend
damit es sich darin auflöst
die Welt darunter ruhig wird

starrt uns mit Riesenaugen an
seine Zunge
um seine Beute
regungslos für lange Zeit

©2018 SchreibKunst-Blog/ Yann Hendrickx (7f)

Der Löwe
Sein Fell wie die Wüste
Die gelbbraune Wüste
Die ganz gefährliche Wüste
Wandelt laut und leise.

Nach dem Sturm legt er sich
Um wieder zu kämpfen
Das Opfer zu packen
Und in den Tiefen zu verschlingen

Nichts übrig lassen, nur Knochen
Alles verschlingen bis auf die Knochen
Sie bleiben für ewig
Bis er wiederkommt, um sie zu verschleppen
Bis ein anderer kommt und sie verschleppt.

©2018 SchreibKunst-Blog/ Clara Drewelies (7f)

Zwei Seiten einer Katze
Eine süße Nase
Kleine Pfötchen
Zwei flauschige Öhrchen
ein weicher Schweif

doch anders als es aussieht
scharfe Krallen
dornenspitze Zähne
faucht kratzt

geht in der Nacht hinaus
lauscht schnuppert
ein Quieken
Stille

©2018 SchreibKunst-Blog/ Nandin Enkhbold (6?)

Der Brüllaffe
Sein Fell ist rot
Es ähnelt
Hellem Rot
Er brüllt, brüllt sich den Schmerz heraus
Er brüllt und hört auf

So plötzlich, dass die Tiere, die ihm zuhören
Einfach umfallen

©2018 SchreibKunst-Blog/ Vivien Ruby (6?)

Der Pinguin
Sein Gefieder ähnelt dem Jackett eines Dirigenten
Schwarzem Jackett
Dem jedes Lied gefällt
Der dirigiert lautlos

Stürmen hörst du ihn
Laut, die Welt einhüllend
Doch plötzlich wieder leise
Bis die Stille zurückkehrt

Lang bleibt sie
Nichts kommt. Nicht plötzlich.
Stunden, gefühlte Jahre kommt nichts
Erst später merkte jemand, dass der Dirigent
Erfroren ist.

©2018 SchreibKunst-Blog/ Vivien Ruby (6?)

Das Känguru
Sein Fell ähnelt der Steppe
einer trockenen Steppe
kahle Sträucher in der Sonne
kein Erbarmen

beschützt das, was es liebt
wärmt und erzieht es
es soll behütet sein
es wird keine Angst haben

es hopst durch die Stille
kahle Sträucher , wenig Wasser
die Wärme verfolgt es
lässt es nicht los.

©2018 SchreibKunst-Blog/ Phoebe Baumgarten (6?)

Der Wolf
Sein Fell ähnelt dem Stein
Grauem beständigem Stein
Der mit seinem Geröll dich überschüttet.

Doch bevor der Wolf das tut
Versteckt er sich an stillen Orten
Weilt da mit anderen seiner Sorte
Um sich zu sammeln wie die Steine
in großer Zahl

Und im Winter wird er zugedeckt im Wald
Und keiner gedenkt mehr seiner
Doch im Frühling schmilzt der Schnee
Und er kommt wieder hervor.

©2018 SchreibKunst-Blog/ Sophia Böcker (6?)

Adler
So frei wie der Wind
Fliegt er durch den Wind
Den eisigen Wind in
Der eisigen Nacht, wo man
eineist, wenn man ihn nicht
beherrschen kann, und durch
die Kälte ermordet wird.

©2018 SchreibKunst-Blog/ Sarah Rahman (5?)