Das Gymnasium ist die Schulform der Mehrsprachigkeit. Mehrsprachigkeit bedeutet Qualifikation, Begegnung und Integration.
Mehrsprachigkeit ist ein wesentliches Kriterium der gymnasialen Bildung und Voraussetzung für den Erwerb der Allgemeinen Deutschen Hochschulreife (Abitur). Aufbauend auf der Bildungs- und Unterrichtssprache Deutsch müssen im Laufe der Schulzeit mindestens zwei Fremdsprachen gelernt werden. An der LuO ergibt sich somit folgende Sprachenfolge:
Sprachenfolge | Sprachenangebot | Lernzeiten |
1. Fremdsprache | Englisch | Mindestens 6 Jahre im G8 Bildungsgang Weiterführung aus der Grundschule bzw. Neuanfang ab Jahrgangsstufe 5 bis mindestens Ende der E-Phase, wenn keine andere Fremdsprache weitergeführt wird, dann bis zu Q3/4 |
2. Fremdsprache |
Französisch, |
Mindestens 5 Jahre ab Jahrgangsstufe 6 bis mindestens E-Phase |
3. Fremdsprache oder Null-Curriculum als Nachweis der 2. Fremdsprache |
Latein | 3 Jahre verpflichtend (4-stündig) von E-Phase bis zu Q3/4 |
Im Rahmen der Europaschule und als Internationale Begegnungsschule erkennen wir in der Mehrsprachigkeit neben der Spracherweiterung und -vertiefung einen wichtigen Schlüssel für die Integration. Hier sehen wir uns in besonderer Weise herausgefordert und zu weiteren qualifizierenden Angeboten verpflichtet.
Die Bildungs- und Unterrichtssprache ist Deutsch als ein Motor der Integration. Sprachsensibles Lernen setzt die Sprache bewusst als Mittel des Denkens und Kommunizierens ein, um fachliches und sprachliches Lernen zu verknüpfen. Ein wesentliches Element ist die in den Unterricht integrierte, gezielte sprachliche Unterstützung der Schülerinnen und Schüler und unterstützt den Wissens- und Kompetenzerwerb in den Sachfächern auf der Grundlage der Bildungssprache Deutsch sowie in bilingualen Angeboten über das Englische als Lingua Franca.
Englisch wird als erste Fremdsprache weitergeführt. Um den Übergang von der Grundschule zum Gymnasium zu harmonisieren, orientiert sich der Englischunterricht an einem Übergangsprofil, das gemeinsam mit umliegenden Grundschulen erarbeitet wurde. An der Lichtenbergschule wird überdies in allen fünften und sechsten Klassen - auch in Vorbereitung auf den bilingualen Unterricht - eine zusätzliche Stunde Englisch („English Projects“) unterrichtet.
Als zweite Fremdsprache werden ab Klasse 6 wahlweise Französisch, Latein, Russisch oder Spanisch angeboten. Zusätzlich erhalten die Schülerinnen und Schüler im Laufe der Zeit vielfältige Möglichkeiten zur Anwendung und Vertiefung durch Austauschprogramme, Exkursionen oder Fremdsprachenwettbewerbe.
Hier die Online Video-Präsentationen aus dem Schuljahr 2021/22: Die zweiten Fremdsprachen an der LuO
Als Europaschule ist die Arbeit mit dem Europäischen Portfolio für Sprachen in allen unterrichtenden Fremdsprachen verbindlich. Es basiert auf dem „Allgemeinen Europäischen Referenzrahmen“ (GER), der das Können in den Fremdsprachen nach Fertigkeiten und Kompetenzstufen beschreibt. In Latein als 2. Fremdsprache kann mit dem Ende der E-Phase das Latinum erworben werden. Zudem besteht die Möglichkeit, Latein ab der E-Phase neu zu beginnen als Nachweis der Fremdsprachenverpflichtung beim Wechsel des Bildungsgangs oder der Sprachenfolge mit dem Ziel des Erwerbs des Latinums.
Das internationale Sprachenzentrum an der Lichtenbergschule in Darmstadt bietet darüber hinaus Kurse in den folgenden Sprachen an: Chinesisch, Polnisch, (Türkisch) und Ungarisch. Weiterhin besteht die Möglichkeit, sich auf die Prüfungen zum zum FCE (First Certificate in English), zum CAE (Cambridge Certificate in Advanced English) und zum DELF Sprachenzertifikat (Diplôme d'Etudes en langue française) vorzubereiten.
Die Lichtenbergschule gehört zum Kreis der berechtigten hessischen Schulen, die das Zertifikat CertiLingua© verleihen dürfen. Es ist ein Exzellenzlabel für mehrsprachige europäische und internationale Kompetenzen.
Für Schülerinnen und Schüler, für die Deutsch nicht Famiiensprache ist, besteht die Möglichkeit einer intensiven Sprachförderung in Deutsch in der Intensivklasse und der Integration mit dem planmäßigen Übergang in eine Regelschulform. Für Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger kann ein Wechsel der Sprachenfolge beantragt werden, um den Übergang in das Regelschulsystem zu erleichtern. Der notwendige Fremdsprachennachweis für das Abitur erfolgt über das Nullcurriculum in der Oberstufe. Der DaZ-Unterricht (Deutsch als Zweitsprache) bietet Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteigern sowie Schülerinnen und Schüler mit anderen Familiensprachen Möglichkeiten zur Verbesserung ihrer Sprachkompetenz in Deutsch und zu einer erfolgreichen Integration.