,,War Jesus ein Jude?” Diese Frage stellte sich der evangelische Religionskurs der Q1 von Frau Kreiser am Mittwoch, den 11.12.2019 aufgrund eines Unterrichtsbesuches von Herrn Vorndran von ,,ImDialog”. Geplant war ursprünglich ein Besuch des Rabbiners Ahrens, der jedoch nicht stattfinden konnte. Dennoch war es eine aufschlussreiche und schöne Erfahrung für den aufgeschlossenen Grundkurs.

Um die zu Beginn erwähnte Frage gut beantworten zu können, zeigte Herr Vorndran den Schülerinnen und Schülern zunächst einige Bilder im Zusammenhang mit Jesus. Auf den meisten Bildern waren für das Judentum typische Objekte wahrzunehmen, wie Jesus Gebetsmantel, der mit Fransen, welche für alle Ver- und Gebote der Tora stehen, ausgestattet ist. Zur Anschauung brachte er uns dafür den Talmud mit, eine der wichtigsten Schriften der jüdischen Religion, neben der Tora.

Daraufhin beschäftigte sich der Kurs mit einem Arbeitsblatt, auf welchem einige Bibelstellen und Zitate aus dem Talmud zu finden waren. In den Texten wird erzählt, dass obwohl es verboten war, am Sabbat zu heilen, Jesus sich aber dafür ausspricht, auch an Sabbat Gutes zu tun. Ein aussagekräftiges Zitat war dabei ,,Not kennt kein Gebot” (Talmud Tos. Schab. 14,22). Hierbei gings es darum, den SchülerInnen zu verdeutlichen, dass auch die Tora interpretationsbedürftig ist und es wichtig ist, Menschen in Not zu helfen.

Die Antwort auf unsere Frage lautet also: Ja. Jesus war ein Jude.

Dass die SchülerInnen an dieser Veranstaltung interessiert waren, erkannte man auch daran, dass sie nicht alles, was gesagt wurde, als Fakt betrachteten, sondern durchaus Manches, wie zum Beispiel Interpretationen vorgeführter Bilder, hinterfragten und sachliche Diskussionen mit ihrem Gast eingingen.

Der Religionskurs möchte sich in diesem Sinne nochmals bei Herrn Vorndran für seinen lehrreichen Besuch und bei Frau Kreiser für die Organisation bedanken.

(von: Yasmin Richter, Q1, 29.12.2019)