Das Staatstheater im Musikraum, in der Pandemie? Doch, das geht tatsächlich – aber natürlich nur im digitalen Format. Seit Dezember sind die Theatersäle geschlossen. Konzert- und Theaterbesuche gehören eigentlich zum Programm der Musikkurse in der Oberstufe. Zum Glück konnten nun die beiden Kurse Q2 sogar an zwei Montagvormittagen im März zumindest virtuell über Videokonferenzen Theaterluft schnuppern...
Dabei ging es nicht nur um die musikalische Arbeit, sondern auch allgemein um einen Einblick in Theaterarbeit und Theaterberufe. Anfang März standen uns Frau Zehelein, Herr Gabler und Herr Franke für Informationen und Fragen rund um Berufswege ans Theater mit dem Schwerpunkt auf Theatertechnik (Ton und Licht) zur Verfügung. Natürlich wollten wir auch mehr über die aktuellen Arbeitsbedingungen im Lockdown „hinter den Kulissen“ erfahren.
Ende März kamen dann mit einem Workshop zur „Dichterliebe“ Musikprofis per Videostream zu Besuch. Damit stand diesmal der künstlerische Bereich und die Ausbildung dazu auf dem Programm. Gleichzeitig wurde das aktuelle Kursthema „Musik und Sprache“ mit einem modernen Blick auf Schumanns Komposition auf spannende Weise vertieft. Herr Pegher (Tenor) und Herr Croonenbroeck (Dirigent und Pianist) musizierten gemeinsam Ausschnitte und erläuterten die Hintergründe des Werks. Das filmische Projekt des Staatstheaters Darmstadt entstand im ersten Lockdown 2020 und präsentiert den Liedzyklus auf ganz eigene Weise. Verschiedene Perspektiven überlagern sich hier: die romantischen Lieder erfahren eine moderne Interpretation durch den Komponisten Christian Jost (Uraufführung 2017) und durch die unter Pandemiebedingungen entwickelte filmische Umsetzung mit acht verschiedenen Frauen- und Männerstimmen sowie kleinem Instrumentalensemble – im Theater und in der Natur.
Auch wenn die Video-Technik den ganz unmittelbaren Austausch und musikalische Feinheiten natürlich einschränkte, so gelang durch die sehr ansprechend und lebendig vorgetragenen Erläuterungen der Musiker eine große Annäherung an das Werk, mit vielen Anstößen zu eigenen Interpretationsmöglichkeiten von Musik, Bild und Sprache.